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Eule Orgel Kirche Börnichen, Sachsen

ev. Kirche Börnichen (19. Jahrhundert)

Orgelbauer:

Hermann Eule Orgelbau opus 86

Baujahr:

1901 / 2018

Datum des Erstbesuchs:

Oktober 2024

Disposition und Spielhilfen

Pneumatische Eule Orgel evangelische Kirche Börnichen bei Chemnitz, Sachsen, Erzgebirge, 2 M, 13 Register, Taschenladen-System

Sehr schöne historische Orgel aus dunkel gebeiztem Nadelholz auf der Westempore im hübschen Dorf im Erzgebirge. Sie besitzt 3 Nomalkoppeln und 2 feste Kombinationen, nämlich mf und tutti, Taschenventile und eine vollpneumatische Traktur. Das Gehäuse gefällt mir sehr gut.

Die Orgel wurde 2018 generalsaniert von Orgelbau Frank Peiter. An den Kosten hat sich die sächsische Landeskirche nicht beteiligt.

Ich liebe die sächsische Schweiz, wo ich vor einer Woche spielte, das Dresdner Umland an der Grenze zur Oberlausitz, Osterzgebirge, Elb-Umland.

Nun tiefstes Erzgebirge.

Die Disposition ist hier zum ersten Mal im Netz.

1) 1. M. Mixtur 2‘ 3fach

2) 1. M. Octave 2‘

3) 1. M. Gemshorn 4‘

4) 1. M. Octave 4‘

5) 1. M. Hohlflöte 8‘

6) 1. M. Gambe 8‘

7) 1. M. Principal 8‘

8) N Pedalcoppel 1. M.

9) N Manualcoppel I. M.

10) N Pedalcoppel II. M.

11) II. M. Geigen-Principal 8

12) II. M. Liebl. Gedeckt 8‘

13) II. M. Aeoline 8‘

14) II. M. Violine 4‘

15) P Subbass 16‘

16) P Principal-Bass 8‘

Börnichen gehört zum Kirchspiel Zschopau. Die Häuser sind mit Schwibbögen geschmückt, große ehemalige Bauernhöfe dekoriert.

Chemnitz ist immer noch  eine (evangelische) Großstadt mit ca. 240.000 Einwohnerinnen, aber es hält noch immer kein ICE. Ab Leipzig fährt man eine Stunde mit der gemütlichen, lauten, proppevollen DDR-Bummelbimmelbahn.

Klang und Akustik

Weicher, klarer Klang in samtiger Akustik. Besonders die Hohlflöte 8 ist luftig und elegant, und die Gambe schnurrig und mild.

Die Kirche wirkt geheimnisvoll durch die Kronleuchter und „Strassenlaternen“, man kommt sich vor wie in einer britischen Straße aus dem 19. Jahrhundert.

Persönliche Note

Es war sehr schön, hier zu konzertieren. Da der Zug wieder massiv verspätet war, musste ich in Leipzig abgeholt werden. Wir sprangen vom Auto aus an die Orgel.

Ich habe schon sehr viele Eule-Orgeln gespielt. Die Orgeln der Gegend sind von Schuster, Göthel, Silbermann und Göckel. Viele Orgeln müssen in Stand gesetzt werden.

Persönlich glaube ich, dass viele Probleme an Orgeln durch „Standschäden“ (wie beim Auto) entstehen, heißt, durch Nichtbenutzung: Schmutz, Schimmel, Würmer, Staub und elektronische und technische Mängel. Je mehr Gottesdienste ausfallen, keine Konzerte stattfinden, Kirchen zusammen gelegt werden und Menschen keine Ahnung mehr haben von Orgeln („muss sie erst warm laufen?“ „wozu sind die Pfeifen da?“ „wird mit den Füßen Wind in die Pfeifen geblasen?“), desto mehr Schäden können entstehen und desto teurer wird es.

Pfeifen sind ja das Herzstück der Orgel. Wenn ich manchmal sehe, wie Pfeifen behandelt werden, angefasst, ausgetauscht… Pfeifen, die irgendwie in der Ecke stehen, mögen nicht wertvoll aussehen. Aber Klang ist ja unsichtbar. Und Zinn ist sehr wertvoll. Es gibt auch Orgeln nur mit Bleipfeifen. Auch diese Orgeln klingen gut. 

Werkstätten, die Pfeifen selber herstellen und nicht kaufen, finde ich am besten: Eule, Beckerath, Ahrend, Klais…


Eine Antwort auf “Eule Orgel Kirche Börnichen, Sachsen”

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