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Beckerath Chororgel Bielefeld

ev. Altstädter Nicolaikirche, NRW

Orgelbauer:

Beckerath (Hamburg)

Baujahr:

1954/58

Datum des Erstbesuchs:

12. Oktober 2021

Disposition und Spielhilfen

Beckerath Chororgel Bielefeld

Chororgel in Altstädter Nicolaikirche Bielefeld.

Wunderschöne kleine grüne Chororgel (Albert Schweitzer) rechts oben auf der Südwest-Empore.

Hauptwerk I C – g3

 1​ Prinzipal 8‘

 2​ Oktave​ 4 ‘

 3​ Waldflöte​ 2 ‘

 4​ Mixtur  IV – VI

Brustwerk II C – g3

 5​ Holzflöte 8 ‘

 6​ Rohrflöte 4 ‘

 7​ Oktave 2 ‘

 8​ Zimbel  III

 9​ Terzian  II

Tremulant

Pedal

10​ Pommer​ 16 ‘

11​ Choralbaß​ 4 ‘

Beckerath Chororgel Bielefeld

Klang und Akustik

Direkter, glockiger, schöner, selbstbewusster Klang, keine sehr leisen Register. Orgelbewegung.

Persönliche Note

Super ist auch die kleine Chororgel Beckerath 1954, Schweitzer-Orgel, 2 M. Eine sehr süße und besondere Harfen-Form, zum Knutschen.

Obwohl klein, hat sie enormen Wumms. Sehr direkt, sehr glockig, beinahe scharf. Wäre sie größer als die große Schwester gegenüber, sie wäre eine Granate. Eine Klangwaffe.

Danke an Daniel, Volker Hege und Martin Rieker. Schön, wenn man mindestens zu zweit ist in Orgeltouren. Denn man will nicht nur spielen, sondern auch hören. Das Hören ist mindestens genauso wichtig wie das Spielen. Nur durch das Hören (viel Hören) erfährt und begreift man Raum und Instrument. Das Wunder Orgel.

Dann waren wir im Bernstein essen – über den Dächern Bielefelds. Ich sah die Tauben auf der Nicolaikirche und die Sparrenburg erleuchtet. Ich erinnere mich, wie wir auf den Turm der Sparrenburg gestiegen sind und von oben die ganze Gegend bewundern konnten. Bielefeld im Teutoburger Wald besitzt das kleine Bächlein Lutter.


9 Antworten auf “Beckerath Chororgel Bielefeld”

  1. Abs, Alexander

    Eine wirklich tolle Chororgel: nur zwei Manuale, aber die Register sind top!! Der Klang ist in der Tat direkt und kräftig, mehr, als man bei einer Chororgel erwarten würde. Der Grund ist sicherlich darin zu suchen, daß diese Orgel in den Fünfzigern entstand, also in der großen Zeit der Orgelbewegung- der zweiten, denn eine erste hatte es ja schon rund ein halbes Jahrhundert zuvor gegeben. Die damals gebauten Instrumente waren meistenteils sehr obertönig konzipiert, und das macht sich durchaus angenehm bemerkbar: Der Klang dieses Instrumentes hat nichts “Verhungertes” an sich, im Gegenteil. Interessant auch der 16-Fuß- Pommer im Pedal, also letztlich ein etwas weiter mensuriertes Quintadena- Register.

  2. Abs, Alexander

    Ja… diese Orgel ist absolut hörenswert, auch wenn es sich um eine verhältnismäßig kleine Chororgel handelt. Die Register haben in der Tat nichts unangenehm Zirpendes, sondern weisen tatsächlich einen kräftigen, gesunden Klang auf. Warum? Das liegt sicherlich an der Konzeption des Instrumentes, die viele Obertöne hören läßt… was auch ein für die zweite Orgelbewegung in den Fünfzigern- eine erste hatte es ja schon rund ein halbes Jahrhundert gegeben- charakteristisches Spezifikum ist. Besonders interessant meiner Meinung nach auch der Sechzehn- Fuß- Pommer im Pedal, also letztlich meines Wissens eine etwas weiter mensurierte Quintadena. Insgesamt ein Instrument, das sich hören läßt… und auf seine Weise heraussticht!

  3. Karl Ackerman

    Guten Morgen Ann-Helena, ich möchte mich für all deine schöne Musik bedanken ❤ die Orgel ist mein Lieblingsinstrument, aber ich kann sie nie mehr spielen… ich, ich liebe deine ganze Musik und wie du spielst danke, dass du sie mit mir teilst, es macht mich sehr glücklich

  4. Zwei hervorragende Beckerath-Orgeln die in der Altstädter Nicolaikirche in Bielefeld zu bewundern sind. Zwei Organisten haben sich an der Beckerath-Orgel positionieren können und waren von beiden Orgeln mehr als begeistert. Bielefeld existiert und besitzt herausragende Orgeln in der Neustädter Marienkirche ist es die neue Eule-Orgel, in der Altstädter-Nicolaikirche die zwei Beckerath-Orgeln und in Bielefeld – Brackwede in der Evangelischen Bartholomäus-Kirche die neue Rowan-West-Orgel.

    Herz was begehrst Du mehr, komme nach Bielefeld und spiele und höre diese hervorragenden Orgeln.

    • Michael Veldkamp

      Die beiden Beckerath-Orgeln in Altstadt Nicolai sind in der Tat herausragende Instrumente, bereits zu ihrer Entstehungszeit war die klassisch disponierte Hauptorgel in orgelbewegten Zeiten schon etwas Besonderes – und die kleine Chororgel klingt auch deshalb so großartig, weil sie fast zehn Jahre von 1956 bis zum Einbau der Hauptorgel 1965 das einzige Instrument der Kirche war und den recht großen Kirchenraum füllen musste.
      Das Herz darf – was die Bielefelder Orgellandschaft angeht – durchaus noch etwas mehr begehren: Zu den großen Orgeln der Stadt zählt auch die Schuke-Orgel in der Zionskirche Bethel von 1999, die vermutlich neben der Orgel der Oetkerhalle die klangmächtigste der Stadt ist, was Organist Christof Pülsch erst am Pfingstmontag mit der Grande pièce symphonique von César Franck eindrucksvoll bewiesen hat. Und wenn es der katholischen Kirchengemeinde St. Jodokus gelänge, ihrer hinter einem schönen barocken Prospekt stehenden Orgel zu dem mächtigen Pedalwerk mit einem akustischen und einem “echten” 32′-Register auch noch ein entsprechendes Hauptwerk zu spendieren, dann gehörte auch sie zu den großen Instrumenten dieser Stadt.
      Nicht zu vergessen die schon angesprochene Oetkerhalle. Als große Konzerthalle mit über 1.500 Sitzplätzen im klassischen Schuhschachtelformat um 1930 gebaut, hat sie – auf ausdrücklichen Wunsch der Stifterfamilie Oetker – eine Konzertsaalorgel mit heute 55 Registern von Sauer bekommen, die als letzte ihrer Art (nach dem Verlust des Hans-Sachs-Hauses in Gelsenkirchen) in einer Orgelkammer verborgen hinter dem Orchesterpodium steht, unter bewusstem Verzicht auf einen sakral anmutenden Pfeifenprospekt. Auch wenn sie im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut wurde, hat sie doch ihren typischen Charakter einer Orgel der 1920er Jahre erhalten, mit einem Klangbild zwischen Kino-, Konzertsaal- und Kirchenorgel.
      Dass auch kleine Kirchen mit großem Orgelklang verwöhnt werden können, zeigt die ev. Kirche in Stieghorst am Rande Bielefelds. In einem eher bescheidenen Kirchbau steht der Nachbau einer Cavaillé-Coll-Chororgel, die mit ihren 11 Registern sogar die Wiedergabe symphonischer Orgelmusik ermöglicht. Hörens- und sehenswert.

  5. Maximilian Nicolaus

    Ich hoffe, das meisterkursende Auditorium bekommt in der Konstatinbasilika auch ein Bachkonzert an der Schuke Chororgel zu Ohren, die dafür vorzüglich geignbenet ist. Wenn dann kann AHS das am besten.

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