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Bruckner Orgel Stadtpfarrkirche Linz

kath. Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Linz an der Donau, Österreich

Orgelbauer:

Ludwig Mooser / Gerald Woehl

Baujahr:

1849 / 2002

Datum des Erstbesuchs:

2024

Disposition und Spielhilfen

Anton Bruckner Orgel (Mooser-Woehl) Stadtpfarrkirche Linz, 3 M, 50 R, Schleifladen, mechanisch

Domorganist Anton Bruckner arbeitete auch als Organist an der Stadtpfarrkirche, der ältesten Kirche in Linz, und war mit der Orgel leider nicht zufrieden. Ludwig Mooser reagierte 1855 empört auf Bruckners Gutachten und sagte, dass Bruckner sich nicht entblödet hätte, mir vis a vis im Prinzip der Orgelbaukunst über mein Werk böswillig zu urteilen.

Jedoch konnte Bruckner hier keine Veränderung erwirken.

Erst 1879 wurde das Instrument von Martin Hechenberger auf drei Manuale und von 36 auf 40 Register erweitert, 1953 durch Orgelbau Gebrüder Mauracher elektrifiziert und auf 50 Register erweitert. Auch ein neues Gehäuse von Wirth wurde entworfen.

Gerald Woehl(Marburg/Lahn) baute 2002 schließlich die Orgel in Anlehnung an die Disposition von Ludwig Mooser neu, während er das noch vorhandene Pfeifenmaterial nutzte. Das Werk verblieb in dem als denkmalwürdig erachtete Gehäuse von Wirth.

Das Schleifladen-Instrument hat 50 Register, die Registertrakturen sind elektrisch, die Spieltrakturen mechanisch.

Der Turm der Kirche ist 84 m hoch.

Die Disposition ist zum ersten Mal im Netz.

HW I

Bordun 16′
Principal 8′ (H)
Flaut mayor 8′
Violoncello 8′ (H)
Grobgedackt 8′ (H)
Quintatön 8′ (H)
Octav 4′ (H)
Angusta 4′
Octav 2′ (N)
Chornetino III–V (H)
Mixtur V 2′
Trompete 8′
Tremulant

SW II

Principal 8′ (H)
Salicional 8′
Dolceana Gamba 8′ (H)
Unda maris 8′ (N)
Doppelgedeckt 8′ (N)
Octave 4′ (H)
Waldflöte 4′ (H)
Flut d’amour 4′ (H)
Nasard (aus Acuta) 223 (H)
Piccolo 2′
Acuta V 223 (H)
Horn 8′ (N)
Oboe 8′ (N)
Vox humana 8′ (N)
Tremulant

Pedal

Infrabaß (akustisch) 32′ (H)
Principalbass 16′ (H)
Pourton 16′ (H)
Pourtonal-Quinte 1023
Violon 16′ (H)
Violoncello 8′
Octavbaß 8′
Octav 4′ (H)
Posaune 16′ (H)
Trompete 8′

BW III

Principal 8′ (H)
Flaut 8′
Violoncello 8′ (H)
Grobgedackt 8′ (H)
Quintatön 8′ (H)
Octav 4′ (H)
Flute 4′
Octav 2′ (N)
Chor (H)
Trompete 8′

Die schöne Kirche besitzt einen Hochaltar 1695, Kanzel 1772, Altar 1652, Wandgrabsteine, viele Kapellen und Seitenaltäre.

Koppeln

I/I (Suboktavkoppel), II/I (auch als Suboktavkoppel), II/II (Suboktavkoppel), I/P, II/P (auch als Superoktavkoppel)

Klang und Akustik

Kraftvoll, spannend. Reichhaltig. Brillante, süffige Akustik, sprechend und zart, ein aussergewöhnlich schöner Prospekt. Treffpunkt Traumwelt.

Persönliche Note

Linz ist wunderschön. Der Hauptplatz ist riesig, elegant, mit restaurierter, weißer Dreifaltigkeitssäule, dem alten Rathaus mit dem „Hitler-Balkon“ (dort hatte Hitler, der Linz liebte und als Österreicher aus der Nähe stammt, seine Reden gehalten), den charakteristischen Häusern (den hohen, schmalen, tief gebauten und barocken Häusern in Pastellfarben und mit gotischem Kern) und den denkmalgeschützten „Hitlerbauten“ mit der Kunstakademie von Linz darin (was für eine kuriose Sache, wo doch Hitler in Linz und Wien als Kunststudent abgelehnt wurde).

Auch die Nibelungenbrücke stammt vom Beginn des Zweiten Weltkrieges, wo der damals geschlossene Hauptplatz durch die Brücke über die Donau aufgebrochen wurde. Die Hitlerbauten sind denkmalgeschützt, weil sie im Grunde von KZ-Häftlingen gebaut wurden. Wir hatten eine private Stadtführung.


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