Bittner Orgel Kirche Pretzdorf, Franken
ev. St. Katharina Kirche
Orgelbauer:
Ferdinand August Bittner (Nürnberg)
Baujahr:
1854
Datum des Erstbesuchs:
1.1.2022
Disposition und Spielhilfen
Bittner Orgel ev. Kirche St. Katharina in Pretzdorf, Franken
Pretzdorf ist ein ruhiger kleiner Ort in Mittelfranken bei Neustadt/Aisch. Die Dorfkirche ist weiß mit schönem roten Dach und einem kleinen Turm. Die Orgel besitzt eine Vater-Unser-Glocke. Die Verantwortung hier liegt also nicht bei der Meßnerin.
Orgelbau Bittner war in Nürnberg und Eichstätt sehr bekannt, die Generationen waren von 1800 bis 1990 tätig.
Die kleine, wertvolle, süße Bittner-Orgel (1 M) auf der Westempore von Ferdinand August II, unter der Decke mit kleinem, schlichten, dreiteiligen Prospekt, Schnitzwerk und freiem Spieltisch mit Gesicht zum Altar, ist oho.
Sehr klingende Register, kräftig und fein, mechanische Schleifladen-Orgel, auf dem Dachboden der Doppelkeilbalg.
Unverbaut, authentisch und direkt im Klang. August Ferdinand II hatte die Firma von seinem Bruder Johann Michael 1871 übernommen.
Wunderschöne Registerzüge, Schiebedeckel, Holzbänke, Kalkantenruf
MANUAL: C-c3
Gedeckt 8′ Holz
Hohlflöte 8′ Holz
Prinzipal 4′ Zinn
Waldflöte 2′ Zinn
Supoktav 1′ Zinn
PEDAL: C-c1
Violonbass 8′ Holz
Schwarzer besonderer Schiebedeckel an der Orgel (klemmt etwas), schöne Schweif-Schrift (erinnert mich sehr an die Schrift Blüthner auf den Flügeln), sehr natürlich behauene Holzbänke (behauene Holzbalken) und alte, historische, gefährliche Treppen mit glatten, ausgedienten und engen Stufen.
Die Kirche wurde Mitte des 19. Jahrhunderts renoviert: Drei gotische Fenster, Fenster vergrößert, der Bogen erweitert. 1984-1989 wurde die Kirche renoviert.
Seit 1988 gibt es ein schönes Eichenholzrelief von Clemens Heinl: Kreuzigung, die Evangelisten, Martin Luther.
Klang und Akustik
Unverbaut, authentisch und direkt im Klang, eher trockene Akustik
Persönliche Note
1250 begann die Kirche, 1282 erste Erwähnung, 1486 wurde sie (“ewige Pfründe”) so errichtet, wie wir sie heute kennen. Kanzel und Taufstein stammen aus dem Jahr 1606.
Im Schiff der Kirche befinden sich gemauerte Grüfte. Der blaue Taufstein ist wunderschön mit biblischen Schnitzereien (Das Leben Jesu).
Gefällt mir sehr gut ! Ich genieße deine Orgel News.
Pretzdorf mag ich immer besonders, nicht nur, weil die Kirche meinen Namen trägt. Ich freue mich immer, wenn so kleine Kirchen in so kleinen Dörfern nicht nur liebevoll erhalten werden, sondern auch noch eine wirklich gut zu spielende Orgel besitzen. Weihnachtliche Rathgeber-Pastorellen in der geschmückten Kirche – ein Traum.
Im Nachbardorf Breitenlohe verbirgt sich eine kleine, aber sehr schöne Steinmeyer-Orgel (!) von 1914. Die würde Ihnen bestimmt auch gefallen …!
Nun, ich denke: Die genaue wie auch liebevolle Schilderung von Ann- Helena Schlüter wird nicht wenige Interessierte dazu bringen, sich diese Kirche anzusehen… wie auch die Orgel, diese vielleicht auch einmal hören zu dürfen!
Die Pretzdorfer Kirche und ihre Orgel sind sehr schön und besonders. Der Taufstein steht als detailgetreue Kopie auch in Markt Taschendorf, allerdings ohne die farbige Fassung.
Die Orgel ist in einer sehr originale Fassung. Ich war in den Jahren 2000-2015 unter anderem in der Gemeinde Pfarrer und gerade in Pretzdorf hatte ich immer das Gefühl, wenn man die richtige Literatur darauf spielt, kann man gut zu tanzen beginnen.
Wonderful instrument ..
Eindrucksvolle Schilderungen zu Orgel und Kirche – lesenswert
Je kleiner die Orgel desto filigraner Ann-Helena Schlüters Beschreibung. Danke!
Klasse!