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Bente Orgel Walkenried, Niedersachsen

Kloster Walkenried

Orgelbauer:

Jörg Bente Helsinghausen

Baujahr:

2017

Datum des Erstbesuchs:

28. September 2021

Disposition und Spielhilfen

Bente-Orgel Walkenried im Kloster Walkenried

Der Kapitelsaal wird nun auch für Konzert und Gottesdienst benutzt. Mönche gibt es seit der Reformation leider keine mehr hier, die Kirche ist nun evangelisch. Luther aber kam nur bis Nordhausen.

Der dunkle, jedoch schöne, feine Kapitelsaal besitzt eine besondere Atmosphäre, besonders, wenn er von Kerzen erhellt ist. Die neue Bente-Orgel zeigt sich in zwei Stufen: Einmal das HW von rechts oben, und das zweite Manual ist weiter hinten, dort, wo auch der Spieltisch versteckt und geschützt liegt.

Die helle Orgel duftet neu nach Holz und ist von Orgelbau Bente aus Helsinghausen bei Hannover für ca. eine halbe Million Euro hervorragend gebaut worden. Auch innen in der Orgel sieht alles einwandfrei aus und zeugt von hoher Qualität, eine eigene Welt, Kunsthandwerk pur, ein Kunstwerk, das versteckt wird, so ist das Innenleben einer wunderbaren Orgel.

Hauptwerk I C-c4

01​ Bordun 16‘

02​ Principal  8‘

03​ Viola da Gamba  8‘

04​ Hohlflöte  8‘

05​ Rohrflöte  8‘

06​ Octave  4‘

07​ Gemshorn  4

08​ Quinte​ 2 2/3‘

09​ Octave  2‘

10​ Mixtur IV

11​ Trompete  8‘

Positiv II C-c4

12​ Dolceprincipal  8‘

13​ Quintadena  8‘

14​ Lieblich Gedact  8‘

15​ Salicional  8‘

16​ Vox coelestis (ab c0)  8‘

17​ Fugara  4‘

18​ Flauto traverso  4‘

19​ Nasat  3‘

20​ Sesquialtera  III

Vorabzug  2‘

21​ Vox humana  8‘

Tremulant

Pedal C-f

22​ Violonbass​ 16‘

23​ Subbass 16‘

24​ Prinipalbass 8‘

25​ Fagottbass​ 16‘

Violon (aus Nr. 22)  8‘

Bordun (aus Nr. 23)  8‘

Octave (aus Nr. 24)  4‘

Fagott (aus Nr. 25)  8‘

Koppeln

II/I , I/P , II/P

Effektregister

Zimbelstern, Kukuck, Vogelgesang (Nachtigall)

2017 ​installiert durch Orgelbaumeister Jörg Bente aus Bad Nenndorf 

2017​ Weihe der Orgel

Klang und Akustik

Wunderschöne zarte Klänge, samtig trockene Akustik. Das, was oben laut klingt, ist im Saal leise; das, was leise klingt, unten laut. Präzise Tasten
Die riesigen Ruinenteile sind beeindruckend. Walkenried war einmal Nabel der Welt im Mittelalter.

Heute beherbergt das Kloster ein modernes, sinnliches Museum zur Zisterzienser-Geschichte, von Frauen gestaltet. Frau Haußecker kümmert sich sehr um die Orgel.
Nach der Reformation traf sich regelmäßig im Kloster das evangelische Konvent der Grafschaft Hohenstein.

Die riesige Klosterkirche (90 m lang, 30 m hoch) wurde im Bauernkrieg 1525 zerstört, aber die anderen Gebäude und der Kapitelsaal der Mönche blieben leidlich erhalten und wurden Stück für Stück restauriert.

Persönliche Note

Heute besuchten und spielten wir die neue schöne Jörg Bente-Orgel von 2017 im Kloster Walkenried im Harz in Niedersachsen. Es war meine erste Bente-Orgel. Früher gab es im Kapitelsaal nur ein Positiv, dann eine kleine Engelhardt/Kiessling-Orgel, später Kemper, dann Hammer.

Die Orgel besitzt viele warme und zarte Achtfüße, zwei Manuale, ist leichtgängig, jedoch hat Griff, Biß und Halt, die Tasten sind absolut gleichmäßig wie bei einem Steinway; auch wenn sie keinen Schweller hat, eignet sie sich sehr für romantische Musik.

Sie mußte in einem recht niedrigen und engen Raum und unter Maßgaben des Denkmalschutzes eingepasst und auch farblich dementsprechend gestaltet werden, was sicher nicht ganz einfach war. Von der Orgel aus sieht man auch den Kreuzgang mit seiner hervorragenden Akustik.

Die Akustik im Kapitelsaal ist dagegen eher samtig trocken, vor allem bei Publikum. Man trifft nicht immer Orgeln an, die so zarte, leise Farben haben und so ausgeglichene Tasten.

Nach der Reformation beherbergte das Kloster eine Klosterschule. Daraus ging Eckstorm hervor, der lange Rektor war.


7 Antworten auf “Bente Orgel Walkenried, Niedersachsen”

  1. Katharina Rain

    Sehr schöner Klang!
    Kann man sich bei den Fotos des Klosters von außen gar nicht vorstellen, dass sich zwischen den kaputten Mauern eine Kirche mit solch einer schönen Orgel versteckt!

    • Jürgen Kranitz

      Die Mauern sind nr im Bereich der früheren Stiftskirche kaputt und das leider auch nur aus der fehlenden Sicht früherer Generationen,, welche die durchaus zu erhalten gewesene Stiftskirche als Steinbruch genutzt hatten, wie auch etliche andere wesentliche Teile der Klausurgebäude. Die gröten Schäden hatte die Stiftskirche ab dem Jahr 1525 ( wie auf dieser Seite schon gut beschrieben ist) im Bereich des hohen Chores, wogegen das Langhaus weitestgehend erhalten war. Erst im 18. Jhd., begann man die verbliebenen Teile der Stiftskirche abzutragen ud die Steine anderweitig für Bauzwecke zu verwenden,, schade um dieses besondere Bauwerk zisterzienserischer Baukunst und Architektur, welchem ich seit meiner frühesten Jugend mein Interesse widme.
      Mich verzaubert der Orgelklang in diesen alten Mauern immer wieder und lässt meine Seele fliegen.

  2. Andreas Friedrich

    Perfekt vorgestellt und informiert, gelungene musikalische Vorstellung der Orgel.

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