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Es gibt in der Hölle einen besonderen Platz für Frauen, die andere Frauen nicht unterstützten. (Madeleine Albright)

15. August 2023: Schwestern, es ist an der Zeit, aufzustehen! (Leymah Gbowee)

Foto: Hamm

Heute erinnere ich an Diana Vreeland, Modejournalistin (1903). Madeleine Albright, die erste Außenministerin.

In Neckarsulm wurde mir am Telefon gesagt, ich sei überqualifiziert und man könne sich nicht vorstellen, dass ich in einem „schwäbischen Kaff“ arbeiten wollen würde unter einfachen, normalen Menschen.

Ja, was soll ich dazu sagen? Das stimmt nicht. Wobei ich natürlich keine Hellseherin bin. Aber es wurde lieber ein unterqualifizierter Mann genommen, ohne B-Studium, ohne B-Abschluss, der den Pfarrer Denk schon lange kennt. Man kann also zusammen fassen: lieber ein unterqualifizierter Mann (selbst wenn er gar nicht die Voraussetzungen erfüllt), als eine angeblich überqualifizierte Frau. Hätte ich den A-Schein gehabt, wäre ich „noch überqualifizierter“ gewesen. Dann würde dennoch männlich C über weiblich A für eine A-Stelle gesiegt haben. Auch wenn diese jetzt geköpft und befristet und runtergebrochen wurde. Wie viele Frauen ist es schon so ergangen auf der Welt? Ich war wirklich gut am Bewerbungstag.

Eine Frau, die sehr selbstbewusst und direkt und sich als „Super-Star kommuniziert“.
Ich sehe mich nicht als Super-Star.

Aber mir fällt insgesamt allgemein folgendes auf: Ich werde gern analysiert, man redet gern über mich, ich werde als süß, sympathisch, faszinierend, genial und direkt bezeichnet (würde man so mit/über Männer reden?), aber auch als jemand bezeichnet, vor dem man Angst hat oder den man nicht kontrollieren oder einordnen kann. Eine typische Künstlerin eben. Aber was ist „eine typische Künstlerin“?

Jedenfalls wohl nicht eine „einfache Kirchenmusikerin auf dem schwäbischen Land“. Schade. Ich bin enttäuscht. Ich kann mein Künstlersein nicht einfach abstellen oder meine Haut verlassen. Ich möchte so genommen werden, wie ich bin.

Kein Wunder, dass ich oft mit solchen „normalen“ Kirchenmusikern aneinander geraten bin und die mich attackiert haben und die ihren Neid ausdrücken. Es liegen Welten zwischen ihnen und mir, mehr als ich erkannt habe, das sehen Außenstehende sogar noch besser als ich, ganz normale Bürger. In Rostock wurde ich genauso bezeichnet. Was ich da bitte gewollt hätte? Mit einer digitalen Orgel. Mir wurde nicht geglaubt, dass ich es dort ausgehalten hätte. Das ist schade, denn es stimmt nicht.

Ich sehe mich zwar als jemand, der gern berühmt werden möchte, was ich aber nicht als schlecht empfinde. Sondern einfach als Motivation. Wobei ich nicht unter allen Umständen berühmt werden möchte, sondern nur als die, die ich bin, mit Gottes Hilfe. Und das kollidiert doch sicher nicht damit, Kirchenmusikerin zu sein? Siehe JS Bach.

My Face While Playing In Ghent Cathedrale Bach BWV 542 Shorts Klais Organ Belgium

14 Antworten auf “Es gibt in der Hölle einen besonderen Platz für Frauen, die andere Frauen nicht unterstützten. (Madeleine Albright)”

  1. Mobber Maximilian Nicolaus hat die Bartels Stiftung mehrfach belästigt. Kripo ist informiert.

    • Maximlian Nicolaus

      Viele haben nicht die leiseste Ahnung, wie schwer es ein freischaffender Künstler hat. Und erst recht eine Künstlerin

    • Hans Bonfigt

      Kann man es (als Frau) nicht schon als extrem desavouierend finden, wenn ein kleines Würstchen wie Maximilian N sich für einen interessiert ?
      Schon allein das ist doch unanständig.
      Aber daß er jetzt die Überreste seiner verschmähten Liebe in die Kirche kotet — das ist gruselig und stinkt zum Himmel.
      da liegt es doch nahe, daß „Florian“ jetzt erkennt, eigentlich eine Frau zu sein. Und sein Interesse auf K.B.K. fokussiert. Dann herrschte Ruhe, denn: Mulier taceat in ecclesia …

  2. Danke für die Antwort. Sie schrieben Anfang diesen Sommers, dass Sie jetzt Praktikum hätten. Deshalb meine Frage: was wird in einem solchen Praktikum gemacht?

    • Ann-Helena Schlüter

      Chorleitung, Gottesdienste, Konzert, Sitzungen, Posaunenchor, Coaching, Üben usw.

  3. Sowas ist natürlich schade. Auf der anderen Seite kann ich Gemeinden durchaus verstehen bei so einer Wahl. Es ist kein Geheimnis, dass Kirchenmusiker Mangelware sind und Gemeinden sich um Kirchenmusiker bemühen, die lange bleiben. Wenn jemand eine internationale Solistenkarriere vorweisen kann kommt durchaus die Frage auf, ob sich ein Solist langfristig an einem Ort niederlassen kann. Wenn dann der Pfarrer noch einen der Bewerber kennt und sich ggf. sicher ist, dass dieser auf lange Sicht vor Ort bleibt dann glaube ich, dass hier eher die persönlichen Beziehungen und die musikalische Vita (Internationale Solistin vs. C-Musiker ggf. mit vergangenen Kirchenmusiker Stellen) eine Rolle gespielt haben, als das Geschlecht 🙂 Ansonsten nicht verzagen, offene Stellen gibt es zu hauf, da findet sich schon was 😉

  4. Vor einigen Tagen fragte ich Sie nach Ihrer Arbeit im Kirchenmusiker-Praktikum – wenn es das wirklich gibt, können Sie doch darüber berichten.

    • Ann-Helena Schlüter

      Ja das gibt es, war sehr schön, habe viel erlebt und gelernt

  5. Rochus Schmitz

    Na ja – Sie haben derzeit noch keinen A-Abschluss. Von daher liegt der Vergleich mit dem “C-Abschluss-Mann” gar nicht so daneben. Mehr habe ich auch nicht.

  6. Andreas Friedrich

    Du bist eine Universalistin. Wer als anerkannter Künstler mehr als eine Disziplin beherrschte, wurde bislang gern verdächtigt, in einer der beiden eher ein Dilettant zu sein. Dass diese Ansicht ungerecht ist und einem tiefsitzenden Ressentiment entspringt, soll unsere neue Essay-Serie unter Beweis stellen.