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Ann-Helena Schlüter

10. Juni 2009

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La Pigna

Korsika kann man an seinem Duft erkennen … die Maccia mit seinen Hunderten verschiedener Pflanzen duftet selbst in die ruhigen dunklen Kirchen der Insel hinein. Sogar auf den Wellen des Mittelmeeres scheint sie zu thronen und zu duften. Wir sind gut in Calvi angekommen, die Süße der Mittelmeerluft empfing uns. Es hat sich viel verändert und doch eigentlich nichts. Erstaunlich war, dass mir alles viel kleiner vorkam, als wäre ich größer geworden; vielleicht innerlich größer. Es dauerte drei Tage, mich an das Klima zu gewöhnen; zunächst war ich erschöpft und müde und schlief täglich am Strand für einige Stunden ein. Jeden Morgen zu spielen war nicht so leicht, nachdem ich teilweise im Saal bis nachts um eins geübt hatte, um durch mein Wettbewerbsprogramm von 150 Minuten durchzukommen. Ein Stück von 42 Minuten Länge braucht zum Üben mindestens 90 Minuten. Nun merke ich, wie die duftende, warme Luft und das Gezwitscher der Vögel allmählich durch meine Schläfen in meine Sinne, mein Gehirn dringen und ich mich eingewöhne. Das Melancholische der Korsen und ihrer Musik gefällt mir und berührt mich. Ich liege am Strand, lese Georg Trakl und bin innerlich bewegt über seine Farben, die er über und über verwendet. Ich liege dort, spüre den Sand, höre die Wellen, ahne die Zitadelle, die über unsere Bucht ragt, und es kommt mir vor, als müsste ich seine Seele trösten und umarmen, sehne mich danach, mit ihm sprechen. Die Farbe Blau taucht immer wieder in seinen Gedichten auf, ebenfalls die Amsel: die Klage der Amsel, Gold und Silber. Man kann ihn sofort erkennen, ohne seinen Namen zu hören oder zu lesen. Natürlich schwimme ich auch, obwohl mir das Wasser selbst jetzt noch fast zu kalt ist — und geniesse den recht leeren Strand.

Das Künstlerdorf La Pigna mit seinen blauen Fensterläden, den steinigen Gassen und den herrlichen kleinen Restaurants mit den luxuriösen korsischen Gerichtchen in Tonschüsseln war ein Erlebnis nach dem anstrengenden Aufmarsch, zuerst durch Lumio und später steil vorbei an Feigenbäumen, Eukalyptusbäumen, Zitronenbäumen, Aprikosenbäumen, von denen wir pflückten, Salamandern und Schlangen, die ins Gebüsch huschten: es gab Kastanienkuchen, frisch gepressten Zitronensaft, Kichererbsenpüree mit frischem Olivenöl, Ziegenkäse mit Feigenmarmelade, korsischen Schinken, korsischen Wein, korsischen Käse, Orangenwein, Fourné. Wir waren eine kleine Gruppe von Pinea, ca. 30 Leute; unser Sprecher Manfred, Prof. aus Mainz, erzählte von Sri Lanka, und auch meine Mom hatte ihren Spaß bei der Wanderung. Freitagabend ist unser Konzert, Schlüter Duo und PianoLyrik, bei dem ich Bach, Chopin, Haydn und Franck spielen, Gedichte lesen und als Zugabe eigene Lieder singen werde — und vorher ist unser vierhändiges Programm. Auch hier schreibe ich Gedichte am Strand. Tagsüber sitze ich meistens am Wasser und lese die musikwissenschaftlichen Bücher, momentan über Bachs Goldberg Variationen und über Bachs Leben, bin teilweise erschrocken, mit was für einer Absolutheit einige Wissenschaftler über tote Komponisten schreiben, wobei vieles einfach schlicht ihre eigene Meinung ist, sei es über Interpretation, sei es Analyse oder Vergleich von Werken — bei lebendigen Komponisten könnten sie sich das nie herausnehmen. Einige Texte scheinen in Konkurrenz zum Werk an sich stehen zu wollen, was mir recht absurd vorkommt. Dennoch lerne ich viel daraus. Die Open-Air-Andachten zu gestalten und musikalisch zu begleiten, macht mir viel Spaß. Unser Apartment am Meer ist gemütlich, mit Balkon und Sicht über die Pinien zur Zitadelle, auf dem wir Fisch und blauschwarze Pfahlmuscheln mit Zitrone, Butter und Baguette essen. Die Korsen aber waren und sind eigentlich Hirten, keine Fischer. Ihre Schafe sind überall auf dem spärlich bewohnten, hügeligen, bergigen, herrlichen Land zu sehen.

Hände

Manchmal vermischen sich Tag und Nacht, und mein absolutes Gehör leidet beim Auswendiglernen blutend an verstimmten Klavieren und an Lärm. Die Nacht vergeht, wenn ich schlafe, wie eine Minute, und Tag deckt sich mit Nacht. Es ist anstrengend, mindestens viererlei zu tun: konzertieren, lernen, studieren, üben, arbeiten, schreiben. Obwohl meine Hände klein sind, sind sie doch sehr trainiert und fallen auf den ersten Blick manchmal nicht als klein auf. Doch schmerzen sie schon nach vielen Üben hin und wieder, sie kommen mir dann vor wie kleine Bällchen in Pergamentpapier gewickelt, und die Adern auf meinen Handrücken scheinen zu seufzen.

Algajola

Zuvor gab es eine Wanderung durch Corbara mit seinem Kloster nach San Antonino, zurück über Areggio, Pigna und Algajola. Ich ritt zur Freude des kleinen Künstlerortes mit einem Esel durch die Stadt. Im Jahr habe ich ungefähr 80 bis 100 Konzerte.
Wenn ich die Kinder beobachte am Strand in Calvi, die mit mir spielen wollen und so zutraulich auf mich zukommen, dann habe ich das Gefühl, es stehen weiche tropfende Seelen vor mir, pure Kunst, und ich sehe in ihre leuchtenden, schmelzenden Augen, die voller Liebe sind. Ich beobachte, wie die französischen und korsischen Familien mit ihren Hunden im Meer spielen; die Hunde sind belastbar und freudig, sie holen einen gelben Ball mit schwarzen Punkten, als würde es um ihr Leben gehen, schwimmen wedelnd, wobei sicher angestrengt, bis weit hinaus, von den Felsen springend. Manchmal kommen korsische Jugendliche und rasen mit ihren Motorrädern am Strand entlang, oder es kommen Männer und Frauen, die mich wecken und fotografieren wollen. Manchmal liegt ein Hund dicht neben meiner Matte und schläft in der Sonne, ohne zu blinzeln. Es ist der Hund von irgendeinem der Strandrestaurants. Kurz, man könnte den ganzen Tag dort liegen, ohne sich zu langweilen. Wenn ich im Saal übe, hören oft Franzosen oder Korsen oder Deutsche zu. Sie scheinen es zu geniessen und sich daran zu erfreuen.

Kunst und Wissenschaft

Es ist schön zu wissen, dass die Wissenschaftlerinnen und Künstler in der ganzen Welt verteilt sind und wir kommunizieren können. Es gibt keinen Kanon in der Kunst und Wissenschaft, jeder ist selbst auf der Suche. Wissenschaft bzw. Forschung hat viel mit dem zu tun, wie man selbst ist — und Forschung wiederum ist bereits Kunst. Es ist dazu wirklich wichtig, in der künstlerischen Entwicklung viele Sprachen zu lernen. Ich vermische manchmal ins Schwedische Englisch hinein. Die Sprachmelodie ist eine Welt für sich.

Stuttgart

Ich bin aus Stuttgart zurück, habe dort in der Hochschule unterrichtet und geübt und die Staatsgalerie und das Deutsche Informel genossen. Ich liebe große Leinwände, abstrakte expressive, spontane Kunst mit großen Farben und Gesten, Öl, Acryl, Mischtechnik.

Wir müssen lernen, aufhören zu wollen, zu siegen. Mit dem Siegen aufhören können, wer kann dies? Jesus.

Kirchentag

Kirchentag in Bremen, am Deich in einem Strandkorb, denn später soll dort ein Liturgie-Gottesdienst stattfinden. Als ich nach unten in das Meer sah, schwamm dort eine Rose. Die Norddeutschen scheinen mir insgesamt bescheidener und freundlicher zu sein. Trotzdem bin ich in Bayern, in Franken zuhause. Aber wie oft fühle ich mich als Zigeunerin, als hätte ich nicht nur ein Leben? Aber ich eine habe einen großen norddeutschen Teil in mir väterlicherseits, und einen nordischen Teil von meiner Mutter, und noch einen ostdeutschen Teil von meinem Papa, und doch bin ich Fränkin – wenn das nicht mal eine Mischung ist!

Bremerhaven

Von den bulgarischen Sängern erfuhr ich, dass Russland ihr Alphabet übernommen hätte und dass wir Deutsche in Wien Piefke heissen. Um uns herum lag ein ruhiges internationales Bremerhaven, dass offensichtlich nicht daran interessiert war, 60 Jahre Grundgesetz zu feiern.
Am nächsten Tag besuchte ich das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven. Ich verbrachte dort fast drei Stunden und hätte beinahe meinen Zug verpasst- es war ein Wunder, dass ich ihn noch erwischt hatte — ich kam 12:32 am Bahnhof an, und mein Zug ging um 12:28.

Aber dieses Museum zeigte mir, was der Sinn eines Museums ist, da Fernweh, Heimweh und die Suche nach Heimat an persönlichen Einzelschicksalen aufgezeigt wurden. Atmosphäre und Stimmung mischten sich mit Information. Über sieben Millionen Menschen sind bis heute ausgewandert oder geflüchtet, in grossen Emigrations-Schiffen, aus Bremerhaven auslaufend. Noch nie hatte ich das Ausmaß des Zweiten Weltkrieges so deutlich verstanden wie an diesem Morgen, obwohl ich mich nun so eingehend jahrelang mit den Weltkriegen und Deutschlands Geschichte beschäftigt hatte. Ich musste drei mal weinen in diesem Museum, vor allem, als ich ankam in der Neuen Welt, in den USA, und Dvoraks Sinfonie Neue Welt lief. Ich bemühte mich, alle Schicksale zu hören; es dauerte sehr lang. Ein Leben berührte mich besonders, das Leben einer jungen Ärztin, die 1933 alles verloren hatte und um das Leben ihrer Kinder bangen musste. Sie hatten kein Geld, obwohl sie reich war; die Nachbarsländer und Grenzen waren zu und selbst, als jedes Jahr lebensgefährlich wurde, bestand die USA auf Wartezeiten, Papiere und Bürgschaften zur Einreise. Dennoch hatten sie es geschafft nach Jahren der Qual, und sie standen vor dem Nichts, als sie endlich in den USA ankamen. Selbst die Schiffsüberfahrt war ein Tortur. Auf der Freiheitsstatue stand: Willkommen, ihr Massen an Sehnsucht, ihr, die keiner sonst will. Ich war berührt von dem Mut dieser Frau. — Ich kann nachvollziehen ein Stück weit, was es bedeutet, alles zu verlieren, machtlos zu sein, loslassen zu müssen, vor dem Nichts zu stehen, keine Vergeltung fordern zu können, keine Gerechtigkeit zu spüren und dennoch das Land zu lieben, zu brauchen. Und dabei war es noch das Leben, mit dem sie davon kamen. Andere verloren selbst das. Wer war diese Frau? Da ich keinen Stift hatte, wollte ich mir ihren Namen merken — dann stellte ich fest, dass zufällig genau ihr Name auf meiner Eintrittskarte stand — denn, das hatte ich vergessen, jeder war einer bestimmten Person von damals zugeteilt worden. Ihr Name ist Hertha Nathorff.

Ich höre Erschaffung

An Materialien für Kunst liebe ich Seide, Gold, Leder, Haar, Acryl und Öl. Morgen besuchen wir das Auswandererhaus in Bremerhaven und heute Abend die Operette Vogelhändler, die Ara dirigiert: die Abschlußvorstellung von dem Bassisten Klaus Damm, die dernière (letze Vorstellung).

Abends ging ich erst einmal auf Uhrenjagd. Anna sagte, sie könne es nicht glauben, dass ich noch die Uhr aus dem Badezimmer höre. Es gibt Geräusche, die ich sehr gerne höre beim Schlafen: Wind, Sturm, Regen oder das gleichmässige Schnurren in Autos und Zügen.

Linie 1 ist ein berührendes und schockierendes Musical. Die Theatermaler malten in den Werkstätten des Theaters Graffity-Wände, die Techniker bauten eine U-Bahn mit Licht und Geräuschen aus Berlin, der Tonmeister nimmt die Geräusche auf — das allein, all die Requistiten sind Kunst und Kreativität pur.

Die Menschen hier haben Theaterwissenschaften, Kulturwissenschaften und Medienwissenschaften studiert.

In der Pause saßen wir mit der Band des Musicals in der Theaterkantine. Ich mag den Nachgeschmack von Balisto. Viele Schauspielerinnen haben einen Gastvertrag. Ara hat das meiste mit den Schauspielern einstudiert, die auch singen und tanzen müssen und oft keine Noten lesen können.

Die Männer spielen gerne Frauen. Es ist unheimlich, wenn eine solche ‘Frau’ riesig und geschminkt auf mich zukommt. Sie verlieren sich im unendlich Weiblichen, sagen sie, und sind sehr erfreut, eine Frau zu sein.

Es gibt einige Schauspieler, die noch mit 65 in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen. Für Neue Kunst, egal, welche Form, ist es oft nicht leicht, die richtige Grenze zu finden zwischen Provokation und Pornographie. Manchmal braucht es aber auch einen mutigen Schritt aus dem Alten heraus. Überhaupt braucht es unbedingt Mut zur Kunst. Seine Hände tropfen mit Geschichte. Und auch ich suche. Dadurch ist mir die Mathematik sehr sympathisch geworden. Sie ist Musik. Sie entfaltet sich erst im Rhythmus, wenn sie den Herzschlag schlagen kann. Und besonders im menschlichen Gesang findet sie Erfüllung, im Weichen, Persönlichen, Verletzlichen. Mathematik ist nicht dazu da, unpersönlich und abstrakt zu sein.

Nordseeküste

Bremerhaven ist wie ein Kurort, ein Bad — teure Hotels und Restaurants, moderne Architektur, die roten Straßensteine wie auf den Nordsee-Inseln, salzige Meeresluft, das Meer, das die Gerüche von Dänemark, Schweden und vom Baltikum herüberträgt — man ist schwerlich noch in Deutschland. Ich kann an diesen Meeres-Gerüchen erkennen, wie sehr sich Deutschland und Europa vermischen, dass es einmal nur noch Europa gibt. Das tut mir auch weh.

Zuerst möchte ich immer das Meer sehen. Das Meer ist für mich eine solche Offenheit, dass die Einsamkeit darin nicht mehr schmerzlich ist. Es war sehr windig, als ich es endlich sah am Abend des Tages, und die Sonne ging gerade unter, rot und ruhig, kurz nach neun Uhr abends. Es ist mir unbegreiflich, wie schnell die Sonne untergeht, wenn sie einen bestimmten Punkt erreicht hat.

Die Nordsee, viel salziger als die Ostsee, küsst irgendwo um Schweden unten herum die Ostsee. Im ICE nach Bremerhaven ist mir, wie oft, passiert, dass ich ins Gespräch komme mit meiner Nachbarin, diesmal einer Schauspielerin aus München mit einem niedlichen Hund — dann kaufte sie spontan eine CD von mir.

Zunächst sah ich in Bremerhaven das Stadttheater, recht rund, weiß und groß, und spielte mich hinten im Zimmer des Solorepetitors und Kapellmeisters ein, einem guten Freund aus der Musikhochschule Würzburg, ein Grieche. Das Theater ist nah am Hafen, am Strand, und das Fenster stand auf. Hinter den Kulissen herrscht ein anderes künstlerisches Treiben von Orchestermusikern, Sängern, Tänzern und Schauspielerinnen, den Dirigenten und den Korrepetitoren, die die ganze Einstudierung sorgfältig übernehmen, und die Techniker, die Leiter. Das ist das dritte Mal in diesem Jahr, dass ich hinter den Kulissen eines Opernhauses lief oder spielte, in Nürnberg, Riga und Bremerhaven. Natürlich habe ich Würzburg nicht mit eingerechnet. All diese Häuser sind auch ähnlich, bis auf Würzburg. Was genau die Unterschiede zwischen Staatstheater, Stadttheater und Oper sind… In Würzburg ist das Theater eher wie ein flaches Kino mit niedrigem Luftdruck. Aber das Wichtige passiert innen.
Reife ist etwas Sensibles und nichts Festgelegtes.
In der modernen Oper Melusine von Reimann saßen wir in der 2. Reihe. Die zeitgenössische Musik ummantelt den Zeitgeist deutlich — Menschen, die nicht vertraut mit Oper und schon gar nicht mit Neuer Musik sind, schauen sich erst einmal irritiert um, ob dies alles seine Richtigkeit habe. Ich persönlich finde Neue Musik sehr interessant. Auch ich musste diesmal mein Programmheft währenddessen im Dunkeln lesen, obwohl ich die Oper in- und auswendig kennt. Es ist schön, die Menschen, die man kennengelernt hat, hinter den Kulissen plötzlich verwandelt auf der Bühne zu sehen. Künstler sind ein Geheimnis, sie gehen weit über das Irdische hinaus, da Kreativität nicht irdisch ist.

Es war wieder Aras Raum mit dem Yamaha-Flügel, an dem kein Klavierstuhl steht, sondern ein Drehstuhl. Es war ein Wunder, dass ich beim Spielen nicht wegrollte. An den Türen sind große Walfischaugen, kreisrunde Fenster, Bullaugen wie auf einem Schiff. Man sagte, man kann an meinem Klavierspiel hören, dass ich Lyrikerin sei, allein an meinen Händen, an meinem Anschlag könne man es sehen. Er hatte sich so gesetzt, dass er meine Hände sehen konnte. Er sagte, im Klang zwischen meinen Fingerkuppen auf den Tasten sei Leidenschaft. Er möge weder das Donnern noch das Säuseln mancher Pianisten. Ich würde das große Bild erkennen, Lyrik mit Rückgrat und Tiefe spielen, glockenhell und auch mit tiefem Bass, er würde selten so eine Energie in Lyrik hören. Er wollte auch meine Nationalität wissen, er dachte vielleicht, ich sei Schwedin und spreche sehr gut Deutsch. Da ich vorher in dem Raum geübt habe einige Stunden am Vormittag, habe ich barfuß Pedal getreten. Anschließend aßen wir in der Kantine des Theaters. Währenddessen läuft auf einem Bildschirm die Bühnenprobe, Durchsagen sind ein normales Hintergrundgeräusch. Es ist schön, wenn Technik und Kunst dicht zusammenfallen — das ist bei Kunst immer der Fall.

Wir sind hörende Wesen

Wenn ich dachte, dass im künstlerischen Bereich viel Konkurrenz sei, da habe ich nicht gewusst, was für ein Konkurrenzdruck im wissenschaftlichen Bereich vorliegt.

Gerade die Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft finde ich spannend, auch zwischen der historischen und der systematischen oder psychologischen Musikwissenschaft von Universität und Musikhochschule.