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24. März 2020

Wie verletzlich die mächtigen, tonnenschweren Orgeln sind, sieht man erst oben. (AHS)

Weil sich viele Sorgen machen oder wundern: Ich bin wieder daheim. Die fränkisch-bayerische Corona-Ausgangssperre hat mich verschluckt, yeah.

Die letzte Orgel dieser wunderbaren, besonderen Orgeltour war die große Walcker-Orgel opus 1609 in Ilmenau in Thüringen in der gelben Jakobuskirche mit seinen wunderschönen Farben für Messiaen, Liszt, Reger und Bach und seiner Walze und dem “umgekehrten” Schweller, die mir Hans-Jürgen zeigte. Danke!

Wir fuhren über die L1025. Diese schöne, elektro-pneumatische, symphonisch angelegte, spätromantische Walcker-Orgel von 1911 bekam 1917 neue Pfeifen, ebenso 1929, und besitzt nun über 65 Register. Das Ziel war hier, Deutsches und Französisches zu vereinen, eine Vermählung dieser beiden, und auch eine Vermählung von Barock und Romantik.

Das Pneumatische ersetzt das Sostenuto-Pedal und kommt mir als Pianistin gut gelegen, man muss dennoch bei Fugen sehr aufpassen. Die Orgel besitzt zudem Appelle wie in Frankreich: Damit werden Zungen, vor allem helle, und sogar Mixturen (also alles, was “Lärm” macht) per Tritt hinzugesetzt und abgesetzt, um klangliche Brüche zu vermeiden.

Das Arbeiten mit der Walze macht mir Spaß; sonst ist ja auch ein Spielen von Reger nicht wirklich möglich, wenn man das Spielen mit der Walze ablehnt. Koppeln und Zungen können zur Walze hinzugenommen oder hinausgeworfen werden. Diese Walcker-Orgel mit drei Manualen ist ganz und gar anders als beispielsweise die in Hoffenheim.

Ich liebe die Einzelstimmen der romantischen Ilmenauer Walcker-Orgel, der Ilmenauer Königin, die Große von E.F. Walcker & Cie Ludwigsburg von 1911, von Edwin Schmuck initiiert, mit starkem, französischem Einfluß, mit großem Schwellwerk und schönem Spieltisch, von der Firma Scheffler 1993 restauriert.

Ich liebe diesen symphonischen Klang, 4000 Pfeifen und mehr, perfekt für Liszt, Ritter, Reger, Messiaen, Mendelssohn, Bach und eigene Werke; die edlen Aliquoten und den typisch deutschen Klang der Zungen.

Die gelbe St. Jakobuskirche besitzt zudem eine sehr schöne Akustik. Mozart wurde hier noch nicht gespielt, dafür gibt es mich.

Ich liebte auch die Ladegast-Orgel in St. Jakob Köthen, an der ich am Tag zuvor viele Stunden abends übte – hier war Bach ebenfalls.

Zu fast all den bisher besuchten Orgeln hatte Johann Sebastian Bezug, auch in Gotha zu allen Orgeln, auch zur Schuke-Orgel dort in der Margarethenkirche (historisches Gehäuse). Bisher spielte ich Ladegast in Schwerin, Leipzig, Köthen, Rudolstadt und gesehen von unten in Merseburg.

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