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28. Oktober 2009

Malmö

Jag är i Malmö. Ich liebe das Meer, von der Fähre aus zu sehen; es war windig und die Ostsee schmutzig und grau, aber die Weite und die Luft und die vielen Menschen von ueberallher — es ist ein Erlebnis. Höre ich Schwedisch, klopft mein Herz vor Freude. Wir sind bei Puttgarden auf die Fähre nach Dänemark, sämtliche Busse und Autos und der ICE. Dann fuhren wir nach Köpenhamn auf die Öresund-Bruecke und waren anschliessend direkt schon in Malmö. Nach 12 Stunden Busfahrt war ich aber doch ziemlich muede, als wir ankamen.

Malmö ist international, 300.000 Einwohner. Zu viert aus der Universität Würzburg sind wir dann erst einmal losgezogen in ein paar schwedische Pubs. Eine BWlerin, zwei Schweden, wobei einer halbfranzösisch war, und ich. Es dauert eine Weile, bis ich mich entspannt auf Schwedisch unterhalten kann, aber ich bleibe dran, ich möchte nicht ins Englische wechseln, Englisch kann ich schon. Man kommt schnell rein, auch wenn wir oft Haende und Fuesse verwenden. Ich hätte stundenlang zusehen können, wie diese interessanten Menschen sich in dem Pub bewegten. Viele waren sehr tätowiert und hatten Wollmuetzen auf und lange rote oder teilweise blondgefärbten Haare. Das, was ich erwartet hatte, dieses typisch Schwedische, war eigentlich nicht dabei. Aber insgesamt war eine freie, kuenstlerische Atmosphäre. Dennoch hatte ich das Gefuehl, dass ich von einem anderen Planeten komme. Heute fahren wir nach Lund, in diese alte Universitätsstadt, in der bereits die Kinder meiner Uroma studiert haben.
Lund ist eine wunderschöne alte Stadt, ungefähr so gross wie Wuerzburg, 120.000 bis 130.000 Einwohner. Eine sehr freundliche schwedische Dame erklärte uns mit ihrem typischen skandinavischen Singsang (das meine Mutter noch im Deutschen hat nach all den Jahren und ich im Ohr), die Geschichte Schwedens, des Nordens und Lunds. Der grosse Dom Lunds beruehrte mich sehr; meine Urgrossmutter mit ihren Söhnen, als diese um 1900 in Lund studierten, musste hier gewesen sein. Anschliessend liefen wir durch den mit grossen Ulmen verzierten Herbstpark, besuchten die Philosophische Fakultät und das grosse, weisse Tempel — Hauptgebäude der Universität. Wir assen in der Mensa, und hier fand ich all das typisch Schwedische, kein Wunder bei insgesamt 30.000 Studenten. Ich spuere eine besondere Liebe zu diesem Land. Was das genau fuer mich bedeutet, weiss ich nicht. Die Atmosphäre in Lund und unter den schwedischen Studenten und Professoren ist kreativer oder freier, nicht so hart wie in Deutschland. Das liegt sehr an dem Duzen und dass das Land nicht zerbombt worden war. Ich spuere eine groessere Freiheit und Unschuld und insgesamt weniger Traumata. Abends sind wir in die Oper in Malmö gegangen, in eine Oper Rossinis. Die Wissenschaft ist ein sprachlicher Prozess, sogar fuer meine Ohren.

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