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Wiederholung ist nicht das Gleiche. (AHS)

28. Juni 2022: Hochsommer in Pommern

Foto: Logo von Christoph Ermisch

Wiederholung ist nicht das Gleiche. (AHS)

Heute erinnere ich an Maya Angelou, Schriftstellerin.

Heute war es in Greifswald sehr heiß. Mein erster so heißer Tag in Pommern. Egal, welches Kleidchen ich anziehe, es ist zu warm. Abends gab es dann ein kurzes Gewitter. Da war ich noch im Institut mit einer Kollegin, wir haben die wunderschöne 2. Symphonie von Sibelius dirigiert und analysiert. Diese Symphonie hat einige sehr schöne Spitzen, die ich mag, und echte Motive.

Hier im Krupp Wissenschaftskolleg gibt es einige interessante Vorträge. Besonders modern ist gerade das Thema Resilienz in unserer Zeit. Ich frage mich, ob es wirklich so vorteilhaft ist, gegen alles und jeden resilient zu sein. Mir kommen solche Menschen manchmal kalt und leblos vor. Es ist doch völlig in Ordnung und außerordentlich wichtig, entsetzt über Dinge zu sein. Schockiert, wütend, empört. Mit Sachen nicht klar zu kommen, so wie sie sind. Menschen, die zu resilient sind oder dies als Ziel anstreben und sich an nichts mehr stören, brauchen am Ende keinen Gott mehr. Zu resiliente Menschen werden nichts verändern. Denn nur Schmerz bewirkt Veränderung.

Natürlich macht jeden Menschen etwas anderes wütend. Mich stört es beispielsweise, dass Menschen so merkwürdig unterschiedslos geworden sind. Und der Zeitgeist in vieler Hinsicht. Und wie Frauen behandelt werden. Laut EMMA müssen Frauen, die sich gegen Männer wehren und die es wagen, über die Gewalt von Männern zu schreiben, sei es Gewalt im Netz oder real, immer mit einer Verleumdungsklage rechnen, siehe Multimillionär Johnny Depp mit einer Armee von Anwälten gegen eine Frau. Das Machtverhältnis stimmte hier von Anfang an nicht. Häusliche Gewalt wird oft abgewimmelt. Als wäre häusliche Gewalt normal. Der Fall von Amber Heard und “Johnny” Depp ist fatal, allein schon, weil alles gegen Amber Heards Willen online gestreamt wurde (was Johnny Depp so wollte laut EMMA). Wusstet ihr, dass in der Jury 5 Männer und 2 Frauen saßen? Unfassbar.

Es waren viel mehr Männer in der Jury als Frauen. Typisch. Aber die wenigen Frauen, die es in Männerkreisen gibt, sind auch sehr gern am Lästern gegen andere Frauen interessiert, um Männern zu gefallen, weil sie sich dadurch Anerkennung von Männern erhoffen, siehe Wintzen und Co. EMMA schreibt, dass Frauen, die sich gegen Männer wehren, oft mit öffentlicher und finanzieller Vernichtung rechnen müssen. Bei mir haben das bestimmte Männer auch versucht, ihr wisst, welche, siehe mein Blog.

“Frauen, die erwägen, durch Männer erlittene Gewalt öffentlich zu machen, haben ihre Lektion nun also noch einmal gelernt: Es droht die öffentliche wie finanzielle Vernichtung.” (EMMA 2022) Gewalt, sei es nun bewusster Boykott im Netz, Hass-Rede im Netz oder reale körperliche Gewalt. Vor allem, wenn das männliche Gegenüber mehr Macht, Geld oder Erfahrung hat, besonders schlimm bei Anwälten, die das Recht verdrehen, siehe Rochus Schmitz. Solche soll es wohl sehr viele geben, auch in Deutschland. Schockierend ist, dass Amber Heard schon während des ganzes Falles in den Medien von Frauen (!) verspottet wurde, während Johnny Depp als “süß” bezeichnet wurde (Geschmacksverirrung?). Selbst Video-Clips, in denen Johnny Depp Frauen überheblich und autoritär behandelt, wurden mit dem Titel “Süßer Johnny Depp” versehen.

Der Spiegel berichtete von einer Hetzjagd gegen Amber Heard. Laut EMMA ist Johnny Depp ein brutaler Frauenhasser, der Frauen beschimpft. Ich finde, er sieht hart und brutal aus. Dass er von Frauen umschwärmt wird, schockiert mich. Dagegen möchte ich nicht resilient werden. #justiceforJohnny – während im Netz Amber gehässig nachgeäfft wurde.

Es mag sein, dass meine Kritik an solchen Dingen scharf wirkt. Aber ich finde, zu weiche Kritik ändert nichts. Unter dem queeren Regenbogen haben “normale” heterogene Frauen kaum einen Platz und eher das Nachsehen. Frauenrechtlerinnen, Reformistinnen, Influencerinnen etc. müssen erst einmal ihren Wunsch ablegen, Männern gefallen zu wollen. Das schaffen leider viele Frauen in ihrem ganzen Leben nicht. Die meisten Frauen wachen leider erst nach Trennung, Scheidung etc. auf und werden erst dann kreativ und eigenständig. Ich wünsche mir, dass es für alle Frauen aufhört, dass sie im Gedränge zurückweichen müssen oder Angst haben, gesehen zu werden, so wie sie sind.

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