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19. Dezember 2019

Musikalischer Impuls 12:

Mozart und Bach

Der Applaus hilft oft nicht weiter, sondern nur noch die Stille in unserem Herzen. 

Wichtig ist es, respektvolle und kluge Mentoren, Begleiter und Supervisoren zu haben, jedoch auch, den eigenen Weg zu finden und zu gehen, nicht auf andere zu hören. Hier die richtige Balance im Leben zu finden, ist nicht leicht, denn beides ist notwendig. Und im geschützten Raum lernen und Fehler machen, Schwächen zeigen zu dürfen. Jeder kommt aus einem anderen Hintergrund. Das Spannende ist gerade der Lernprozess: Erst ist Null, dann Eins, dann Zwei, dann wieder Null, dann Zweieinhalb usw. Was gibst es Spannenderes als das durchzustehen?

Man muss nie aufhören zu lernen. Wir lernen nicht nur für die hundert Jahre hier auf der Erde. Wir lernen für die Ewigkeit. Wir lernen nicht für Geld. Geld wiegt kein Lernen auf. Wir lernen auch nicht, um aufzuhören, zu lernen. 

Ich freue mich auf die Beethoven-Konzerte “Jänner” mit dem Wiener Dirigenten Azis. Und Mozart und Bach an der Orgel

J.S. Bach lief nicht der Mode nach. Man kann die Mode sowieso nicht einholen. Im Gegenteil, Bach wartete, bis die Mode ihn einholte. Es gibt ja geradezu einen Bach-Hype hier und da. Man kann an Mozarts Leben den gravierenden Unterschied zu Bach sehen: Der eine, J.S., auf sich gestellt, allein, auf Gott geworfen, ohne besondere Anerkennung, wachsend in der Stille bis zur Reife; der andere, Amadé, von seinem Vater prostituiert und verwirrt, auf Anerkennung geeicht, auf Mode, Geld, Geschmack, Seifenblasen und bis zum Schluss auf Gefallen bei Menschen und Vorgesetzten; immer auf der Straße. Bach wollte Gott gefallen; Mozart seinem Vater und dem verwöhnten Adel und deren Wunsch nach Zerstreuung. Mozart spielte nach den Spielregeln anderer, hat an die Gesellschaft, dem Vorteil und an Menschen seine Seele verkauft. Bach war kein Balancekünstler. 

Dies alles ist auch in der Musik. Dennoch liebe ich beide Musik. Helle hohe Musik. Besonders am Ende des Lebens beider Künstler ist gut zu erkennen, wem sie dienten. Manchmal ist unmöglich, beiden “Herren” gleichzeitig zu dienen: Menschen und Gott.  

Beethoven, Mozart, Bach. Diese drei gerade in meinem Leben. 

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