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21. Oktober 2009

Surfbrett der Wissenschaft

Es ist für mich ein Wunder, dass ich innerhalb kürzester Zeit gelernt habe, wie man wissenschaftlich arbeitet, also auch wissenschaftlich denkt. Es ist wie eine Sprache lernen: im Schwedischen lernt man auch nicht einfach eine Sprache, man lernt, anders zu denken, sogar anders zu fühlen. Schwedische Schriftsteller zum Beispiel vermitteln ganz andere Grundstimmungen als deutsche, die Literatur ist ganz anders. Und so ist die Wissenschaft eine Sprache. Zunächst schweigt sie an der Kreativität vorbei; es kostet mich viel Demut. Sie ist auf der einen Seite hochinteressant und eine Welt für sich, die voll Sortierung und Logik ist, auf der anderen Seite für mich fast widerlich, da ich mich ständig bemühen muss, mein eigenes Surfbrett auf der niedrigsten Welle zu halten, während ich vor mir das große Meer sehe. Ich habe eher Probleme mit niedrigen Wellen als mit großen Wellen. Große Wellen mögen mich, kleine rauben mir den Nerv, mein Gehirn scheint auszusetzen. Vielleicht ist meine Seele auch in meinem Gehirn? Ich bin froh, Wissenschaftler und Forscherinnen zu kennen, die mir helfen, diese Welt zu erforschen.

Nächste Woche dann Schweden. Ich freue mich. Ich habe viele Kindheitserinnerungen: dass unser weißer Mercedes im Schnee — im Graben — stecken blieb und uns ein Traktor herausholen musste — Baden im See, Pilze sammeln, Oma Pilze in der Pfanne, in ihrem Bett zu schlafen, die Waschküche, die Wälder, die großen Städte, die Kirchen, die blauen Schreibhefte, die Treppe im Haus meiner Oma, schwedische Bücher, der Garten im Haus meines Onkels…

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