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4. Februar 2020

Das Innen wird unaufhörlich zum Außen (James Allen)

Alles, was wird, muss organisch wachsen, kann nicht einfach “eingeführt” werden. Vor allem das Gute. Ich suche nach dem Blick. Das Sehen und Hören ist Sein und Tun.

Anbei neue Texte hier auf meiner Seite Autorin.

Die Kommunikation in der Literaturwelt hat völlig andere (ungeschriebene) Gesetzmäßigkeiten als die Welt der “Klassik”. Es ist nicht leicht, hier zu jonglieren und sich den unterschiedlichen Sprachen und Gepflogenheiten der Kunstrichtungen anzupassen, vor allem, wenn sie konträr gehen.

Meine Webseite hilft mir dennoch, mein Leben zu bündeln und ist mein wichtigster Terminkalender.

Der französische Film Johann Sebastian Bach baut seinen Plot auf allen nur erdenklichen Legenden über J.S. auf, und nicht nur das: Die Legenden werden ausgeweitet, ausgeweidet hin zu reinen Erfindungen. Trotzdem ist er schön gefilmt mit schönen Menschen; und es macht Spaß, Bach französisch sprechen zu hören und wie er dabei Arnstadt, Pachelbel und andere Wörter ausspricht, französisch natürlich. Da ist Buxtehudes Tochter in Lübeck, die ihn im Nachthemd verführt, und wilde Streitereien in Arnstadt (wo ich bald sein werde)… und natürlich zuvor der große Bruder, dem den ganzen Tag nichts anderes einfällt, als den Schlüssel zu verstecken, so dass der junge Bach mit großen blauen Augen im Mondenschein schreiben muss und krank wird… Trotz all dem Kitsch wird deutlich und leuchtet hervor, dass Bach ehrgeizig, zielsicher, revolutionär war, wenn auch nur ein Fünkchen Wahrheit in den Legenden steckt, keineswegs der brave, langweilige, konservative Mann, der “nur in seiner Musik revolutionär” war – nein, er verärgerte eindeutig Leute, sorgte für Unruhe, hatte ständig Konflikte, nichts war ihm gut genug, er legte sich an, blieb nirgends lange, widersetzte sich, machte, was er wollte, entschied sich ungewöhnlich und war auf der Suche. Wie auch immer er dargestellt wird – so nüchtern wie möglich oder mit ausgeweiteten Legenden – , er ist und bleibt mir ungeheuer sympathisch. Und zwar vor allem auch als Mensch. Seine Musik sowieso. Und sie ist voll mit Leidenschaft und Willensstärke. Niemals könnte ein langweiliger, konservativer Mensch so schreiben! Seine Musik trieft geradezu vor Schönheit, Sehnsucht und Leidenschaft. Und zwar triefen im absolut positivsten Sinne. Ich mag Menschen mit Willensstärke. Ich freue mich auf Dornheim, Mühlhausen, Köthen, all die Orte, in denen er gearbeitet hat, getauft oder verheiratet wurde. All die Orgeln. Bachs Leben war alles andere als langweilig. Sein Leben war sehr, sehr intensiv. Der Film bringt nicht das Wichtigste herüber: Seine Liebe zu Gott.

Empfehlen kann ich das kleine Buch Eine kleine Lady über Harriet Beecher Stowe (Onkel Toms Hütte) von Dorothee Dziewas – es ist schon hilfreich, zumindest einen kleinen Geschmack auf das wohl gewesene Private großer, verstorbener Autorinnen zu erhaschen, eine Art Vorgeschmack für die Vorstellungskraft. Zur Zeit Harriets durften Frauen noch nicht studieren, das ist unvorstellbar. Was für eine Welt, in der wir leben.

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