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4. August 2019

Landesakademie Kloster Ochsenhausen: Gabler-Orgel

Nun bin ich schon seit über einer Woche in der Landesakademie in Ochsenhausen in Oberschwaben mit ISAM-Masterclasses Komposition und Orgel. Es macht sehr viel  Spaß. Gestern Abend habe ich den Pianistin Grigory Sokolov mit Beethoven und Brahms gehört; an diesem Steinway im Bibliothekssaal spielte ich auch meine Komposition Snö (Schnee). Jeden Tag lernen wir andere Orgeln kennen. Am schönsten ist natürlich die Gabler-Orgel hier in St. Georg mit vier Manualen, aber auch die Barockorgel Holzhey in St. Verena in Rot an der Rot ist wunderschön (drei Manuale). Geübt habe ich aber auch in Heilig Geist und Dreifaltigkeit Biberach, in Ringschnait, an der schönen Sandtner-Orgel in der erstaunlichen Klosterkirche Gutenzell und in Hürbel, auch in Schloss Zell mit der schönen, alten, schwarzen Chor-Orgel, umarmt von Engeln. Jede Orgel ist ganz anders und sehr interessant, jede hat eine andere Windversorgung, einen anderen Touch, andere Klänge. Besonders gern mag ich hier an der Gabler-Orgel im Kloster die Vox Humana (im dritten Manual) im Tenor zusammen mit dem Tremulanten. Muffat, Knecht, Klassik, italienische, spanische, süddeutsche und norddeutsche Musik und auch Bach klingen hier sehr schön. Auch Improvisation und Contemporary Classical Music. Man ist sehr inspiriert von den vielen Kunstwerken an den Decken und Seiten, dazu Skulpturen, Schnörkel und Engel (teilweise in Rosa). Es ist viel zu tun, so dass wir kaum Zeit haben, die schöne Gegend mit Wiesen und Wäldern zu erkunden. Jedoch habe ich schon Rehe und Hirsche gesehen. Und Pferde. 

Auch Komposition ist sehr spannend. Wir haben jeden Tag Unterricht, dazu Gruppenunterricht und Überzeiten. Da ich zwei Klassen managen muss, schlafe ich kaum, da ich ja komponiere jeden Tag. Dazu kommen noch viele Abend-Konzerte und Matineen und Gottesdienste, die alle spannend sind, eines davon im Ulmer Münster und Kunsthalle Weishaupt. 

In Komposition habe ich sehr viel über die Instrumentierung von Percussion, Body Percussion und die vielen Klänge der Querflöte gelernt (Romantic Flute, Traverso, Modern Flute, Alto, Piccolo…) mit Flutter Tongue, Jet etc. Sehr spannend, große Scores zu schreiben.

Ansonsten ist es hier sehr international, was schön und lehrreich ist: Iran, Indien, USA, Türkei, Serbien, Kolumbien, Ukraine, Russland… So viele verschiedene Rhythmen! Ich finde, die Scores sagen bereits viel über jemanden aus. Ich schreibe oft am liebsten handschriftlich. Die Männer hier schreiben mit Note Performer Sibelius.

Jedoch gehen die Frauen immer noch massivst unter. Es wundert mich: In Schule und Studium sind Frauen meist die Besten und werden dann im “richtigen Leben” von Männern beiseite gedrängt. Und niemand sagt etwas. Es ist “ganz normale” Diskriminierung und im Grunde viel eingefleischter und schlimmer (da subtil) als die Diskriminierung zwischen Schwarz und Weiß. Ob ich dagegen kämpfen kann? Es wirkt wie ein riesiger Berg. Zudem: Die Frauenrolle in der Männerwelt haben Homosexuelle übernommen.

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