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07. Januar 2010

Stockholm

Nach dem Konzert heute kam ein älterer Herr auf mich zu. Er erzählte mir, dass er mit seiner Frau schon zehnmal in Verona gewesen wäre, auf Opernreise, und plötzlich fing er an zu weinen und sagte, seine Frau sei vor zehn Jahren tödlich in seinem Haus verunglückt. Sie war auf dem Marmorboden ausgerutscht und mit dem Kopf gegen eine Truhe gefallen. Als er sie fand, war sie bereits im Koma. Ich war so tief erschüttert und berührt von seiner Art, vor mir seine Gefühle zu zeigen, sein zerbrochenes Herz. Die meisten Männer heiraten sofort wieder, kaum ist die Frau gestorben, manche noch im selben Jahr, weil sie nicht allein sein können. Und da ist ein Mann, der in einer ganz kontrollierten Art und doch ohnmächtig und ohne Bitterkeit Gefühle gezeigt hat. Ich dachte mir, diese Welt ist schwer. Und Flo mit zerschmetterten Beinen von einem Motorradunfall. Aber er ist eine so starke Persönlichkeit. Er war mal zwei Meter groß. Seine Hände sind schier fünfmal so groß wie meine. Auch im Rollstuhl könnte er mich zerquetschen. Sein Lächeln und seine Augen sind voller Freundschaft und Zuversicht. Nach so einer Not überhaupt so schauen zu können.

Freue mich auf Schweden. Das viele verschiedene Wasser um Schweden und auch um Stockholm herum mit den vielen Inseln sind, finde ich einfach köstlich. Da ist die Östersjön, sind die Mälaren. Wir besuchen Riddarholmen, Skansen, Skärgården, die Hochschule für Musik. Das Häuschen meiner Verwandtschaft liegt am Skagerack Meer, dann gibt es das Wasser am Öresund, und Umeå liegt am Bottenhavet, und auf der anderen Seite liegt das Bottniska Viken. Da oben ist dann schon wieder Norwegen.

Heute geht es Richtung Köln zum Musikertreffen. Die Musikerwelt ist manchmal eine kleine Mafia.

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