Startseite Nach oben
Portugal Atlantik

Musik ist ein Distanz- und Kontrastmittel zum Tod. (AHS)

2. September 2023: Der Weg ist das Ziel.

Foto: Portugiesische Atlantikküste

Musik ist … ein Distanz- und Kontrastmittel zum Tod.

Bin zum ersten Mal in einem portugiesischen Zug gefahren, von Viana über Barroselas und Tamel und Barcelos nach Porto zum Aeroporto (Flughafen). Im Grunde die Orte, die wir gelaufen sind. Der Zug hatte orangefarbene Sitze und fährt über den Lima, der wiederum in den Atlantik mündet. Von meinem Schlafsaal war ich die erste, die um 5 Uhr früh aufstehen musste.

Morgens ist es kühl.

Leute, die ich auf dem Camino unterwegs kennengelernt habe: Eine Frau aus Alaska, Pilgernde, die aus Polen, Ungarn, der Schweiz, aus Österreich, viele aus Deutschland kamen, darunter eine Frau um die 70 aus Mannheim, die seit Mai die gesamte Strecke mit dem ganz normalen Radl allein (!) zurückgelegt hat und die 7 Pilgerausweise hatte voller Stempel. ❤️ Ich war in Awe. Sie sagte, in Santiago werden alle Stempel geprüft und die Distanz ausgerechnet, und ich könnte nächstes Jahr genau da weitermachen, wo ich jetzt aufgehört habe, für Mission completed. 

Ab Viana oder Ponte de Lima geht es erst mal 32 km bergauf Richtung Grenze. In Spanien ist alles teurer und angeblich „weniger nice“. Aber wie ich mich kenne, verliebe ich mich auch in den spanischen Weg. Der französische ist übrigens 800 km lang und dauert mind. 4 Wochen.

Das Laufen ist befriedigend, denn es ist, als würde man das eigene Leben verdauen und gleichzeitig Europa lieben lernen. Es zählt nicht mehr, was jemand arbeitet oder wie alt jemand ist, ob Mann oder Frau. Unterwegs und im Schlafsaal sind absolut alle gleich. Man gehört zusammen. Man achtet sich. Man ist ausgesondert und abgesondert wie Leviten.

Es ist, als gehöre man zu den Zauberern um Harry Potter, zum gelben Zeichen, und die Welt der Nichtpilgernden da draußen sind die Muggles, die arbeiten, sitzen und shoppen.

Nun bin ich mit Brüssel Airlines über Brüssel sicher nach Hause geflogen. So war ich wieder im schönen Belgien.

Pilger-Liste, was man mitnehmen muss auf den Pilgerweg und was ich teilweise nicht dabei hatte:

– lange und kurze Hosen (lange gegen Sonne und Kälte und Insekten) (nicht in schwarz)

– Sport-Shirts mit langen Ärmeln gegen Sonne, Wind und damit man nicht krank wird, wenn man schwitzt (nicht in schwarz)

– Jacke, Regenjacke, Sweatshirt, Flipflops

– Seidenschlafsack (ganz dünn)

–  Sonnencreme, Schmerzmittel, Fersenpflaster, Blasenpflaster, Ohrenstäbchen, Aloe Vera, Fußcreme, Wundcreme, Fettcreme, Hirschtalg, Magnesium, Traubenzucker

– Teebeutel, Cookies, Zwieback, Trockenobst

– Lauf-Schuhe mit Profil (nicht in weiß)

– Waschseife, Sonnenbrille, langes Tuch (!) für Nacken, schnell trocknendes dünnes Sport-Handtuch (auch wenn es sich eklig anfühlt) und Hut gegen Sonne, Ladekabel für Uhr, mehrere Pilgerausweise, Wäscheklammern

– Sportrucksack mit sehr guten Trägern, max. 6 kg

– Wasch-und Bauchbeutel, Nagelklipser (keine Schere), Cremes

– Geld: ca. 35 € pro Tag bei „echtem“ Pilgern (5-20 € für Herbergen, Rest für Essen: Pilgermenü ca. 8 €)

Videos:

Lämna ett svar

Din e-postadress kommer inte publiceras.