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Ann-Helena-Schlueter

Manche Menschen sind sehr kontrollig. (AHS)

19. Juli 2022: Hochsommer in Pommern

Manche Menschen sind sehr kontrollig.

Theologie ist gestern sehr gut gelaufen. Psalm 23. Morgen geht es weiter. Bitte betet: 8:40 und 10 Uhr. Ich berichte das nächste Mal mehr.

Eggenfelden und Zeitz

Ich freue mich auf meine Konzerte in Zeitz bei Leipzig und in Eggenfelden (zwischen München und Passau). Das bedeutet aber auch, dass ich einmal quer durch Deutschland fahren muss in 2 bzw. 3 Tagen. Ich spiele in Eggenfelden das erste große Konzert der Reihe des Festivals, dann kommen Markus Willinger und Wolfgang Seifen und dann das Abschlusskonzert mit Markus. Die Konzerte sind gut besucht mit ca. 150 Leuten. Zungen sind frisch gestimmt. Ich lerne beide Orgeln kennen. Letztes Jahr ist alles wegen Corona ausgefallen. Zuerst aber fahre ich von Greifswald (habe hier wieder Rehe gesehen) nach Würzburg. Ich fahre wirklich oft durch Deutschland. Wenn ich irgendwo eine Abfahrtstafel sehe, wo Züge mit ihren Zielen und Abfahrtsorten gelistet werden, dann war ich schon an jedem Ort. Überall. Ich kenne alles. Das ist fast schon unheimlich.

Amberg

Was mich gefreut hat: Ich war in Amberg die Erste, die dort an dieser wunderschönen Funtsch-Sandtner Orgel August Gottfried Ritter gespielt hat. Ich habe die erste Sonate gespielt, d-Moll. An dieser Barock-Rokoko-Muschel-Orgel klang Ritter erstaunlich wunderbar. Süffige Klänge.

Das Konzert war gut besucht, man musste hinten noch bestuhlen, ca. 140 Leute. Vor Corona sind die Konzerte sogar noch besser gelaufen.

Ich finde es schön, wenn einem die Kantoren liebevoll ihre Orgel und die Schlüsseln und Türen erklären. Wie man genau was abschließt. Und dann Eisschokolade trinken.

Registerschwerter und Sesquialtera

Die wunderbaren Registerschwerter der Funtsch-Orgel haben es mir bei meinem eigenen Stück möglich gemacht, neue Klänge zu kreieren, indem ich sie auf “halb” gestellt habe und dann wie ein DJ bewegt habe. Das ist nicht meine Idee, das haben Leute schon vor mir gemacht. Aber es war trotzdem fruchtig. Besonders gefallen haben mir die Piffara (hier eine Schwebung), das Solicional (eigentlich Salicional, also Streicher), die Flötten (Flöte), der weiche Tremulant und der wunderschön ansprechende und reagierende Schweller. Die “Quinte 3” ist natürlich 2 2/3, und das Sesqui hier nur eine Terz ohne Quinte, d.h. für ein echtes Sesqui muss man hier Quinte und Terz zusammenziehen. (Bei gewissen Orgeln mag ich es auch, wenn ein Sesqui noch mit Septime oder None tönt.) Neu  hinzugekommen ist zur ursprünglichen Funtsch-Dispo der 16-Fuß im HW und die Zungen, die frisch gestimmt waren. Bernhard Müllers ist ein sehr guter Registrant und außerdem ein sehr sehr netter Mensch. Ich mag den Oberpfälzer Dialekt, es ist schon nah am Bayerischen.

Diese kleinen Gassen und Tore, der Stadtgraben wie in Nürnberg, eine Walfischfrau, überall Leben und Trubel – das gefiel mir in Amberg. Amberg hat viele tolle Kirchen und Orgeln und bekommt 2023 eine neue große Klais-Orgel.

Foto: Festival Amberg 2022

Heute erinnere ich an Toshiko Akiyoshi, Vorkämpferin für Frauen im Jazz, 1929 geboren.