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14. Juli 2021

Alles, was ich mache, mache ich als Künstlerin. (AHS)

Heute erinnere ich an Pina Bausch und Karen Uhlenbeck.

Die dritte und für mich schönste Knauf Orgel war die im thüringischen Oesterbehringen in rotem schönen Prospekt. Sie ist im Übergang zwischen Barock und Frühromantik mit süffigem Klang in großer Kirche, ev. Pfarrkirche. Johann Valentin Knauf-Orgel 1825. In wunderschön rötlichem Holz ist der Spieltisch eingebaut, hellblaue Bank, irgendwie schwedischer Touch. Die Kirche besitzt rot-blaue Emporen und einen roten Teppich unten, dazu hellblaue Bänke. Und vor der Kirche große grüne Bäume. Strahlenmechanik. Sauberes Inneres der Orgel. Nach der musikalischen Andacht (ich spielte Mendelssohn B-Dur und Bach Trio d-Moll, Thorsten Nietzsche) machten wir hier Rast.

Farblich das ganze Gegenteil ist die wunderschöne weiße Gustav-Adolf-Kirche im nahen Friedrichswerth. In sattem Himmelblau tönt die Decke bis zur himmelblauen Kuppel (Himmelszelt) über dem Altar. Der malerische weiße Prospekt der vierten und letzten Knauf-Orgel an diesem Tag, der auf vielen Büchern prangt, strahlt gegenüber der blauen Kuppel im Dialog zum Blau. Die Fenster sind golden-violett. Von außen sieht die Friedrich-Knauf Orgel 1860 perfekt aus. Die schöne Orgel muß jedoch dringend gemacht werden. Das obere Manual weint und heult (Windprobleme), und auch das Innere der Orgel ist sanierungsbedürftig, wenn auch sehr sauber. Vorne prangen Martin Luther und der schwedische Gustav Adolf, hinten Jesus. Spieltisch, Registerzüge und Konkav-Pedal sind eine Augenweide. Mensch stößt sofort mit den Knien gegen die Kante. Bequem ist es nicht, dort zu spielen. Stört mich nicht. Ich verteilte alles auf das untere Manual; war etwas verstimmt. Dann ging es an die letzte und fünfte Orgel an diesem Tag, eine wunderbare Hesse Orgel im thüringischen Brüheim, nicht weit weg. Zuvor kannte ich nur die schöne Hesse-Trost-Orgel in Greußen, die auch saniert werden muss. Dort konzertiere ich in ein paar Wochen. Hesse war der (indirekter Lehrer) Knaufs. 

Eins muss ich noch schreiben heute: Ich bin meist entsetzt über die sogenannten “Orgel-Wettbewerbe”, besonders wenn Ludger Lohmann in der Jury sitzt. Erstens: Man kann sich hier meiner Meinung nach meist sicher sein, dass die Preisträger seine Schüler sind oder direkt oder indirekt mit ihm zu tun haben. Das haben mir seine Schüler bestätigt, die sich selbst als “die Besten” bezeichnet haben. Zweitens: Dass die Preisträger meist alle Männer sind. Drittens: Dass die weiteren Jurymitglieder indirekt oder direkt meist mit ihm zu tun haben. Da Ludger sehr Alpha und bestimmend zu sein scheint, ist es meiner Meinung nach daher unmöglich, eine ganz andere Meinung zu haben als er. Man würde zudem sicher nie wieder eingeladen werden. Er hat in Stuttgart eine Männer-Dynastie heran gezüchtet, in der er der Chef war/ist. Das Ganze ist also weit entfernt von neutral, gerecht, anständig oder fair in meinen Augen. Solche Wettbewerbe sind eine Farce, Abhängigkeit, Eitelkeit, eine Klüngelei und daher eine Katastrophe, wie ich finde. Dass ich mich für solche Wettbewerbe gar nicht erst bewerben kann (ich würde sicher einiges verändern und aufmischen), ist schade und zeigt auch die Diskriminierung: Es werden junge Männer gefördert. Wenn ich Fotos von der Christuskirche Mannheim sehe, wo nur Männer mit Blumensträußen da stehen, möchte ich ihnen im Traum am liebsten ihre unpassenden Blumensträuße in den Mund stopfen. Aber es würde wahrscheinlich nicht helfen. Einer solchen Einseitigkeit muss ich anders begegnen und entgegentreten. Solche Menschen wie Ludger Lohmann verändern sich sicher nicht mehr, denn ich habe ihm schon gesagt, was ich von seinem Verhalten und wie er seine Macht einsetzt, halte. Dass Johannes Michel Ludger unterstützt, wundert mich nicht. Manche Menschen scheinen immer da zu sein (wie ich finde), wo der Wind in seinen immer typischen hierarchischen Verläufen weht, wie es schon immer war. Das ist bequem und bringt Vorteile. Wenn man im System ist, sind alle wahnsinnig freundlich, habe ich erlebt. Die wahren Gesichter sieht man erst, wenn man nicht (mehr) im System ist. Die Frage ist dennoch, was und wer am Ende bleibt.

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und

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