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Annchen

29. Mai 2021: Mann und Frau sind anders gleich. (AHS)

Mann und Frau sind anders gleich. Anders und gleich. Nicht “gleich”. Frau in ihrem Anderssein zum Mann ist alles genauso “erlaubt”. Sie ist anders (und nicht allein anders, denn warum sollte Mann Vergleichsmaßstab sein?)

Morgen fahre ich zum Konzert nach Wohltorf bei Hamburg zur Beckerath Orgel. Ich habe mein Wort gegeben, auch wenn es recht weit weg ist. Ich habe einen Chefregistranten dabei, der gleichzeitig Chauffeur ist. Eigentlich gehöre ich eindeutig in die Zeit, in der man mit sämtlichen Hilfen und Freunden in einem Haus wohnte. Das war früher ganz normal. Schubert hatte seine Schubertianer. Ich habe meine Annhelenianer. Danke, ihr lieben Annhelenianer! Ihr seid meine „Indianer“ (Reimspiel). Oder Schlüterianer. Was wäre ich ohne euch! Manche von euch wissen besser als ich, wo ich wann sein soll. 🙂 (Übrigens, ich bin nicht indianerophob, falls das jetzt manche hineindeuten wollen.)

Wohltorf Hamburg

Wehmut und Zimbelstern sind fertig für Orchester. Harfe, Perkussion, Streicher, Bläser … Nun kommt mein großes Werk, Kristalle. Komponistin.

Wenn sich manche vielleicht wundern: Ich bin oft sehr verspielt und brauche es, viel zu lachen. Wenn es nichts zu lachen gibt, finde ich was. Dennoch kann ich auch sehr, sehr ernst sein.

Nun suche ich ein Ersatzwort für gleich. Nach einiger Zeit fand ich es. Nicht gleich, sondern anders, genauso oder besser. Das Problem mit dem Wort gleich – “Gleichschaltung”, “Gleichmacherei”, Gleichberechtigung … ist deutlich, denn das Wort „gleich“ ist in der Kirche problematisch, wenn nicht klar gesagt wird, dass und wie anders Mann und Frau sind. Leider nutzt der Mann dieses Anderssein oft für sich zum Vorteil aus. Um Frauen Dinge zu verbieten. Leiden Frauen unter dominanten, unsicheren Männern, sind Frauen oft selbst unfreundlich anderen Frauen gegenüber, vor allem den “wilden, freien” gegenüber. Leider sind auch Pfarrersfrauen davon betroffen, die selbst noch am Muttertag oder Feiertag heimeilen müssen, um “zu kochen”. Dabei sind doch viele Ehefrauen Mütter für ihre Männer. Dann sollten wenigstens am Muttertag Männer für ihre Ehefrauen sorgen, da diese doch meist Mütter für sie sind, ein Mutterersatz, der bügelt und kocht. Und in ihrer Sanftheit glauben Frauen Männern noch, was diese über Frauen im Allgemeinen sagen. Und das ist meist nichts Gutes. Viele Männer sind oft nicht darauf spezialisiert, das Verhalten von Frauen zu deuten und zu interpretieren, vor allem nicht im Berufsleben. Sie sind ungeübt darin, Frauen zu verstehen. Umgekehrt ist das anders. Frauen haben gelernt, Männer zu deuten. Doch Frauen kann man nicht immer wie Männer deuten.

Manche Evangelischen behaupten, dass Frauen laut der Bibel nicht in der Kirche lehren dürften; mit einem Paket von Flyern von “Lutherische Beiträge” von Pro Ecclesia. Im Namen von Luther sollen Frauen ausgebremst werden, wo sich doch gerade Luther für Frauen einsetzte? Man kann darüber nachdenken. Das Wort Ordination kommt nicht in der Bibel vor. Und Jesus hat vieles nicht explizit geäußert, was heute in der Kirche gang und gäbe ist, wovon einiges unbiblisch ist und Tradition genannt wird. Dass viele Männer auf die Idee kommen, Frauen aufzuhalten und ihnen auch in der Kirche mit einem Nein zu begegnen, kommt mir seltsam vor: Tun nicht gerade Männer täglich, wovon in der Bibel die Rede ist, diese nicht zu tun? Sind nicht Männer die Gewalttäter der Erde? Raub, Vergewaltigung, Missbrauch, Verbrechen, Pornos, Sucht, Mord, Aggression, Überheblichkeit, Prostitution, Drogen, Egoismus. Die Gefängnisse sind voll mit Männern. Und diese tun das Gegenteil von dem, was gut ist. Und meinen, Frauen belehren und mansplainen zu dürfen. 

Die ersten Apostel waren Frauen. Sie haben den auferstandenen Jesus das erste Mal gesehen. Für das Beste suchte sich Jesus auch Frauen aus.

Frauen sind kluge, individuelle, eigenständige Wesen ganz unabhängig von Männern und nicht in deren Vergleich zu setzen, wo und wie und ob sie anders sind und was sie deswegen wann wie dürfen. Viele Frauen geben ihr Leben für ihre Männer und arbeiten und dienen sich an diesen ab. 

Und was wäre die Erde, die evangelische Kirche ohne Frauen, Helferinnen, ohne Pfarrerinnen? Einpacken könnte sie ganz und gar. Denn es sind die Mütter der Kirche, die diese am Laufen halten. Wie in jeder Familie.

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