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14. Mai 2021

Die Kunst und die Bühne zeigen, erwecken zum Leben, was die Historie (bewusst) in der “realen Geschichte” außen vor lässt: Das Wirken von Frauen. (AHS)

Daher sollen auch meine Kunst und Webseite zeigen, was sonst oft ausgespart wird.

Gestern und heute waren sehr volle Tage. Nach dem Live-Stream in der Kirchenburg Walldorf fuhren wir direkt nach Rohr in Südthüringen zur ältesten Kirche Thüringens: St. Michaelis. Es ist eine sehr schöne, sehr gut erhaltene Dorf-Kloster-Kirche in einem gepflegten Hof, einem Tor-Turm mit schwarzem Schiefer (Wehranlage), die Kirche selbst mit rotem Dach. Wir haben für die drei Tage Orgelfahrt einen großen Renault-Bus zur Verfügung, da neben der Film-Ausrüstung auch Hunde dabei sind. Überall sind wunderschöne, teilweise schiefe Fachwerkhäuser. Die Dörfer und riesigen duftenden Rapsfelder sind malerisch und eine Zierde. Die Reliefbilder und Doppelemporen und vor allem die hölzerne Kassettendecke der Kirche gefielen mir sehr. Ich liebe schöne Kirchendecken, vor allem Holzfelder, schön bemalt. Die jetzige wunderschöne Rühlmann-Orgel (1914) wurde wegen mir extra geputzt, da sie wegen Bauarbeiten in der Kirche längere Zeit nicht gespielt und daher eingepackt gewesen war. Dennoch hinterließen meine Pedalschuhe Spuren im Staub auf den Pedaltasten.

Die Orgel in Rohr erhebt sich wie ein geschmückter Berg in Wellen hinter dem Altar. Ich liebe Orgeln, die hinter dem Altar und also vorne sind. Sie ist geschmückt mit Blumen, Früchten und Zimbeln. 1965 wurde die Orgel von Heinze aus Stadtilm umdisponiert. Sie ist, da ich direkt zuvor aus der Kirchenburg Walldorf von der neuen Voigt-Orgel kam, völlig anders im Spielen, was ich so interessant finde an Orgeln: Sie heißen zwar alle Orgeln, sind aber unterschiedlich wie Tag und Nacht. Diese Orgel war „unbequemer“ zu spielen, rustikal und griffig, aber das mag ich. Ich musste sie mehr erobern, vor allem in den Bach Trio-Sonaten. Der MDR war da und filmte. Ich habe meist keine 5 Minuten, die Orgel kennenzulernen. Es geht sofort los. Wegen Corona sehen die Filmer wie Mars-Menschen aus. Es war ein sehr nettes Ehepaar. Zudem wurde es von der Hiob Stiftung Schop live gestreamt (Youtube und Facebook). Ich konnte noch gar nicht hineinhören, habe aber den schönen MDR-Beitrag gesehen. Vielen Dank an Pfarrerin Carola Beck. Wilhelm Rühlmann wurde 1842 geboren, Geselle bei Ladegast, war auch in Paris.

Ich liebe diese Luther- und Storch-Gegend, fast alles evangelisch, überall scheint Luther gewesen zu sein, und Land und Luft, dazu diese tollen Kirchen mit schwarzen Schieferdächern (siehe auch Weißenfels). Fotos sind schon auf Facebook und kommen bald auch hier in den Tourblog. Den MDR-Link und von MKD Thüringen gebe ich noch durch. Der MDR wies auch auf mein Orgeltagebuch, also meinen Blog hier, hin. Manchmal korrigiere ich auch zwischendurch mal etwas oder ergänze.

Anschließend ging es direkt weiter nach Meiningen an die Reger-Orgel: Wieder eine völlig andere Orgel. Dazu morgen.
Ich weiß, ich bin etwas hinterher, zu erzählen, aber 14 Orgeln in 3 Tagen zu spielen ist selbst für mich heftig. Es wird sofort gestreamt, daher muss ich direkt mit der jeweiligen Orgel warm werden. Ich bin froh, wenn ich nachkomme, aber es macht Spaß!

Weißenfels, kIeine Ladegast, frisch restauriert

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