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29. Februar 2020

Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand. (Blaise Pascal)

Es ist ja eigentlich seltsam, dass manche meinen, es sei schwer, beides, Orgel und Klavier, gut unterzubringen. Nun, zeitlich sicher. Aber war nicht auch Marcel Dupré Pianist gewesen, Organist und Komponist? Natürlich lernt man erst mit der Zeit, welche Orgel und welche Klänge zu welchem Stück passen. Aber noch später kommt man, wie ich hörte, dahin, dass man gerade das, was traditionell nicht passt, passend macht oder gerade deswegen schön findet, weil es anders und nicht-traditionell ist – ich habe sozusagen das Normale übersprungen und bin schon dort :).

Was mir auffällt: Viele Organisten sind eher gemütlich, eher langsam und haben es gern gemütlich. Ich komme mir vor wie ein Rennwagen, der mit 250 um die Ecke schießt, oder ein Rennpferd, und die Organisten springen empört zur Seite. Anfangs hat mich das irritiert, dieses Langsame. Ich scharrte mit den Hufen. Aber jetzt merke ich, dass es mir und meinem Spiel gut tut, wenn etwas Ruhiges hineinkommt. Wie wichtig das für mich ist. Ich bin dankbar für die geduldige Ruhe, die manche ausstrahlen, immer wieder – es erreicht mich seltsamerweise vor allem zuerst durch die Ohren – ich muss es hören, dass das Ruhige anders klingt. Ich bin ein Sample-Set, ein Schwamm, ein Spiegel, ein Stempelkissen.

Ich habe ein neues Stück an der Orgel kreiert: Tempelruf. Eigentlich krass, ein Muezzin auf der Orgel. Aber ich meine es eigentlich anders: Ich meine ein jüdisches Tempelgebet.

Empfehlen kann ich (bin dort neu) Pipes and Posts – eine Community für Organistinnen, MusikerInnen und Liebhaber der Musik.

Am Sonntag um 18 Uhr ist mein Konzert in Heiligkreuz Würzburg.

Anbei das neue Video vom SR-Sendesaal Saabrücken: Beethoven “Für Elise”.

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