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31. Dezember 2019

Rückblick und Jahresende 2019 Teil 2

Vielen Dank für alles, was ihr mir Gutes 2019 getan habt, merci! Es war ein unglaublich spannendes und lehrreiches Jahr, etwas crazy auch hier und da.

Ohne Meditation wird die Lectio trocken, ohne Lesung die Meditation irrig, ohne Gebet die Meditation ängstlich, ohne Mediation das Gebet unfruchtbar. (Kartäuser Mönche 1083-1136)

Kontemplation.

Wenn ich Liszts B-A-C-H auf dem Flügel spiele, hat dies so wenig gemeinsam mit dem B-A-C-H auf der Orgel von Liszt, dass es mir immer mehr wie ein ganz und gar anderes Stück vorkommt, der Liszt auf der Orgel und der Liszt am Klavier. Manchmal blitzt eine Gemeinsamkeit von einer Sekunde auf – aber es ist motorisch und klanglich ein völlig anderes Werk. Und ich dachte, ich könnte Zeit sparen… Weit gefehlt. Allein das Auswendiglernen bedeutet eine andere Herangehensweise. Insgesamt bin ich nun viel lockerer beim Einstudieren geworden. Ich gebe nur noch die Hälfte an Kraft und Tempo und verlagere meine Spielfreude auf die Konzentration und das Verstehen. Die Orgel an sich ist meine Verlangsamungs-Therapie. Langsam ist mehr. Langsam ist der Königsweg. Ich fühle und spüre mehr.

Dann denke ich an die Hexachorde (Naturale, Molle, Durum), sieben, die das ganze Universum der Musik abdecken und Dur und Moll mit allen Vorzeichen und auch die Kirchentonarten festlegen. Sogar das weit entfernte und Pelegrine werden zusammengeführt, Plus und Minus, wie zwei Magnete, wie zwei Dreiecke, die sich kreuzen.

Schön finde ich, dass es doch ein weibliches Buch in der Bibel gibt: Das Hohe Lied der Liebe. Schön, erotisch.

Insgesamt wünsche ich mir, dass klassische Musiker*innen mehr Öffentlichkeitsarbeit starten, damit junge Leute auf klassische Musik aufmerksam werden und auf den Geschmack kommen. Im Grunde ist dies auch schon Musikvermittlung. Gut, dass ich Freunde in der Jazz- und Songwelt habe, für die Werbung und Marketing normal sind. Deswegen sind sie keineswegs eingebildet, dagegen bin ich noch völlig harmlos und gesittet.

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