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21. März 2020

Ich habe mich aufgerafft, zu schmollen, dann konnte ich schon einen Blues schreiben. (Duke Ellington)

Die Wender-Orgel in der Bachkirche Arnstadt ist wunderschön. Das Pedal ist aufgrund der weiten Abstände nicht leicht zu spielen. Auch die Manuale sind, wenn man sie koppelt, nicht leicht – aber insgesamt eine klangliche Schönheit, an die man sich schnell auch motorisch und spieltechnisch gewöhnt. Besonders schön ist die Quinte 6 zusammen mit Gedackt als Solostimme, sehr schöne Gambe, wunderschöne Zungen. Sehr passend und glockig für Bachs Triosonaten. Schade, dass es Orgelbau Wender nicht mehr gibt, der in Dörna gewohnt hat, wo ich auch war. Er hat sehr schöne Orgeln hergestellt. Die ganze Bach-Orgel glänzt weiß und golden mit Engeln und Putten in einer hellen, weißen, beinahe durchsichtigen Kirche. Ich bin nicht nur ein Orgel-, sondern auch ein Kirchenfan. Zur Zeiten Bachs war alles braun wie in einer überdimensionalen Zigarrenschachtel. Die Fenster glitzern heute türkis-silber wie Opale. Die Logen sind noch wie damals, auch Taufbecken und das Gestein von außen. Die Akustik ist klar und fein, besonders wenn man unten die Steinmeyer-Orgel spielt.

Unter der Wender-Orgel thront der Spieltisch der romantischen Steinmeyer-Orgel (Spieltisch Laukhuff) mit Pfeifen u.a. von Hesse. Die Pfeifen sind versteckt in der weißen Wand. Hier klingen Werke von Liszt und Messiaen wunderschön, habe hier gleich ich Liszt B-A-C-H gespielt, Jörg hat geblättert. So kann man hier in der Bachkirche wunderschön alte und neue und romantische Musik spielen, beinahe alles. Auf den begrenzten Umfang der Bach-Orgel Arnstadt muss man sich einstellen, da oben im Pedal (und auch im Manual) cis und d  fehlen, die ja in Bachs Werken fast immer auftauchen. So muss man diese Stellen anders spielen und bearbeiten, nach unten versetzen, so auch bei der Trio-Sonate d-Moll und bei Bach 542, sogar Bach 543. Es war schön, Mittagsmusik zu spielen für die vereinzelten Menschen, die noch in der Krise Zuflucht suchen dürfen in der Kirche und andächtig lauschen. Den “lümmelnden Bach” auf dem Vorplatz mag ich nicht so gern.

Sehr schön ist auch die Schuke-Orgel (Potsdam) in der Liebfrauenkirche. Wenn es dort auch sehr kalt war. Ich bin wirklich ein absoluter Schuke-Fan, war ich von Anfang an, auch wenn mir manche Menschen das “austreiben” wollten. Aber alle drei Schuke-Orgeln der letzten drei Tage – in Gotha, Arnstadt und Mühlhausen, waren jede für sich einzigartig und wunderschön. Eine klangliche Wucht. Vielen Dank, Jörg!

Schlimm finde ich, dass unser Land dabei ist, alle Unternehmen, Selbständigen zu zerstören – alle diese Menschen haben sich viel aufgebaut. Diejenigen, die die Läden leer kaufen und jammern, sie würden sterben, sind hysterische Angestellte, die nichts zu verlieren haben. Da Homeoffice viel gemütlicher ist, plädieren sie darauf, dass alles still steht und zerstören damit das Land.

Ann-Helena Youtube

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