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Und wenn die Welt voll Teufel wär. (Luther)

30. Juni 2022: aus: Ein feste Burg ist unser Gott.

Foto: Haardorf Osterfeld

Und wenn die Welt voll Teufel wär. (Luther)

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Heute erinnere ich an Ida Hahn-Hahn, Schriftstellerin, die schon 1840 über Frauen schrieb, über Heldinnen, und später zum Glauben fand. Sie ist Greifswalderin. Und an eine weitere Greifswalderin, Katharina Rubenow, Stifterin.

Greifswald im Sommer ist sehr schön. Sehr helles Licht, blauer Himmel. Wegen dem Licht kommen wohl Maler hierher. Der Wall ist schön. Ich wohne jetzt beim Wall. Allmählich habe ich nun Orientierung, wo was ist. Ich wohne in einer sehr schönen Altbauwohnung mit 172 Quadratmeter. Natürlich nicht allein, sondern in einer Frauen-WG. Wir waren heute vormittag mit Charlie (Entlebucher Sennenhund, ähnlich wie ein Berner Sennenhund, nur kleiner) spazieren. Er gehört Karla. Es ist schwarz mit Schlappohren. Ich mag ihn. Er hat ganz schön Kraft. Wenn man mit ihm spazieren geht, muss man einiges beachten: Fein sagen statt Brav, Sitz mit erhobenem Zeigefinger, wenn eine Straße kommt, und er darf nur dann loslaufen, wenn ich ok sage. Wenn er mich ins Gebüsch zieht, stehen bleiben und mit lauter Stimme: Charlie! sagen und mit der Zunge schnalzen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass dies am wenigsten funktioniert.

Wenn Charlie eine Fährte aufgenommen hat, dann ist er kaum zu stoppen. Wir waren beim Tiergarten spazieren, beim Goethegrund mit dem Stadtgraben, an dem Enten unter Weiden liegen, und beim Müntergrund. Die Innenstadt von Greifswald ist sehr gepflegt. Es gibt zwei Botanische Gärten.

Ich habe heute Flunder probiert, es schmeckt schrecklich. Und das, obwohl er hier in Greifswald gefangen und geräuchert wurde. Aber: Schmeckt salzig und so herb und intensiv nach Fisch, ich konnte es nicht essen und habe es ins Gras geworfen für die Möwen. Ich hatte wirklich das Gefühl, ich esse einen toten Fisch. Was ja auch so war.

Das Problem war auch, dass die Augen ausgestochen waren. Da war es bei mir auch optisch schon vorbei. Wenn ich Heilbutt esse, was ich liebe, dann ist das ja ohne Kopf. Aber mit Kopf habe ich den Eindruck, ich esse etwas Totes und Vergammeltes. Es war eine unschöne Erfahrung. Buttermakrele mag ich auch nicht. Der Name ist auch irreführend. Es müsste Würzmakrele heißen. Denn es schmeckt keineswegs mild nach Butter, sondern sehr würzig. Das habe ich im Fischladen auch so gesagt. Da sahen mich die Fischverkäuferinnen nur milde lächelnd an. Seltsamerweise mag ich Makrele daheim aus der Dose, da schmeckt es auch bei weitem nicht so würzig.

Das Geschrei der Möwen mag ich. Das gibt es in Würzburg nicht. Nachts ist das Geschrei der Möwen sehr intensiv, so intensiv wie der Flunder schmeckt. Das hört sich dann an, als würde jemand abgemurkst werden. Es weckt mich aus dem Schlaf. Aber das Geschrei ist dennoch so tierisch, dass ich weiß, dass es kein Mensch ist.

Höre gerade die Moldau, ach die liebe ich unendlich. Um mich herum wird gestaubsaugt, aber das macht nichts, ich nehme den Staubsauger als Instrument wahr, das sich ins Orchester einreiht mit Gesummse. Die Bostoner. Boston Symphony. Die männerdominanten Berliner und Wiener kann ich nicht mehr hören.

Liszt B-A-C-H

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