Startseite Nach oben

24. Mai 2021

Keine ist so wie Trost.

(AHS über Trost-Orgeln)

Die kleine hübsche Schuke Orgel hier in Berlin Heiligensee gefällt mir sehr. Sie ist von 2011 und feierte mit meinem Konzert heute ihren 10jährigen Geburtstag. Karl Schuke opus 559 anno 2011. Das Konzert war für mich ein dreistündiger Marathon, da wegen Corona nur eine gewisse Anzahl an Besuchern in die Kirche durften, mit Anmeldung und Liste. Nebendran eine Teststation. Schon seltsam. Das Gesundheitsamt ist einfach 24-7 in die Räume des Gemeindezentrums “eingezogen”. Ich kann leider weder genesen sein (zuvor mit Quarantäne verbunden) noch dass “Testen” für mich groß in Frage kommt, und Impfen? Nun, erst, wenn man mir Dinge sonst verbietet. Es ist schon tragisch, dass man ohne Test keine Museen besuchen kann. Ich lieb Museen. Da kann man wohl nicht lange ohne Impfen durchhalten. Bis jetzt ging es noch ganz gut.

Einen solchen Marathon hab ich noch nie gespielt. Es wurde auch gefilmt.

Heiligensee ist grün und eine Villengegend direkt hinter Tegel und dem Wald am Fluss Havel. Die Havel fliesst bei Spandau in die Spree und weiter in die Elbe. Die Havel war hier früher die Grenze zur DDR. Es ist Großstadt und dennoch Dorf und Ausflugsziel, eine perfekte Mischung. Berlin und doch nicht Berlin. Ich war noch nie zuvor hier in diesem Teil. Alleen und schöne Gärten, alles gepflegt. Nah an dem mir noch recht unbekannten Bundesland Brandenburg. Ich kam nachts in “Berlin tief” an gestern, da der ICE mal wieder sehr verspätet war und ich in Bamberg festsaß. Ich nahm dann ein Taxi bis nach Heiligensee, liegt ganz im Norden. Der Taxifahrer war sehr nett, und ich mochte es, im Halbschlaf redend vorne zu sitzen und durch die berlinische Nacht zu düsen. Ich übernachte eine zweite Nacht (da die Orgelnacht bei München ausfällt wegen Corona) und wir morgen eine Radl-Tour an der Havel entlang machen wollen und die große Schuke in Frohnau besuchen. Ich fahre daheim ja nie Fahrrad mehr, weil ich noch kein Holland-Fahrrad habe und alle anderen Räder meinen Handgelenken wehtun. Aber hier ist alles geteert und eben. Da geht das mal. Corina Rochlitz ist super!

Ich habe hier ein sehr nettes Journalisten-Ehepaar getroffen. Karl-Heinz Baum hat früher für die Frankfurter Rundschau geschrieben und pendelte zwischen Ost und West hin und her. Spannend.

Die Kirche ist gelb und süß und liegt in einem hübschen Friedhof. Die Decke ist niedrig. Schuke hat das Beste herausgeholt. Das muss man sagen.

Erstaunlich, wie die Reaktionen zur Woehl Orgel waren in München-Neuried, von „hässlich“ bis zu „faszinierend“. Warum haben Menschen Angst vor Dingen, die nicht der Norm entsprechen? Ich finde die Orgel extrem und ästhetisch und passend zum Runden des Tabernakels als Gegensatz. Auch Gegensätze passen. Eine Orgel mit 32 Fuß, Koppeln und Farben, die blau und kalt und dennoch gerade toll sind!
Kubisch. Es ist eben mal ein anderes Kirchenschiff.

Freue mich! Von München nach Berlin.

Ich höre Johann Christian Bach. Die Söhne. Aber JSB – oh, der ist es!
Ich mag auch Massenet.

Ich mag sehr den Klang von Barockoboe! Die Orgel im Off hat mir neue Klänge gezeigt.
Am Flügel schwitzt man. An der Orgel friert man. Ist das nicht schon Kulturschock? Wie sagte mir jemand: Die größte Furcht des Organisten ist die Pianistin.

Gesegnete Pfingsten! 

Laisser un commentaire

Votre adresse e-mail ne sera pas publiée.