Führer-Multiplex-Orgel Valley, Oberbayern
Orgelzentrum Lampl, Altes Schloss, Zollingerhalle
Orgelbauer:
Alfred Führer (Wilhelmshaven)
Baujahr:
1964
Datum des Erstbesuchs:
Januar 2023
Disposition und Spielhilfen
Führer-Multiplex-Orgel Valley, Oberbayern, bei München
Elektromagnetisch, III, aus 4 Pfeifenreihen 14 Register
Manual C-g3
Gedecktreihe 16, 8, 2, 1
Prinzipalreihe 8, 2, 1
Zungenreihe 16, 8, 4
Quintreihe 2 2/3, 1 1/3
Pedal C-g1
Führer-Multiplex-Orgel Valley, Oberbayern
Im Saal mit genialer samtig-trockener Akustik durch die Holzgewölbe-Konstruktion von Zollinger um 1918, die Decke spitz zulaufend, stehen 7 völlig unterschiedliche Orgeln.
Klang und Akustik
Unten im Keller und in den Untergeschossen der historischen Zollingerhalle gibt es viele Spieltische und Orgelsysteme und Walcker-Kino-Orgel und die letzte bayerische Romantik-Großorgel aus St. Martin in Landshut – eine Art „klingendes Depot“ und Klangwunder.
Lamellendach, exzellente Raumakustik.
Persönliche Note
Orgelzentrum Lampl Altes Schloss Valley bei Holzkirchen über dem Mangfalltal, Zollingerhalle (ehemals Sägewerkshalle)
Im Saal mit genialer samtig-trockener Akustik stehen 7 völlig unterschiedliche Orgeln – Sixtus Lampl hat uns herumgeführt und alles erklärt:
– eine Ernst Röver Orgel von 1896, von Beckerath 1957 leicht verändert, mit dem größten Altarbild im Prospekt (aus Florenz). Maria. Dahinter stehen die Pfeifen. 2 M. Freier Spieltisch rechts. Registerzüge drückt man nach unten, sind klein und delikat, Anschaltknopf rechts oben. Meine 9. Röver-Orgel! Gerade noch an Silvester gespielt!
– eine Eule-Orgel von 1937-1939: Sie gilt als eine der ersten neobarocken Orgel überhaupt. Eine kleine Saalorgel aus der Zeit der Orgelbewegung, als sich auch die Gesellschaft der Orgelfreunde formierte. 2 M, wunderschöne Intarsien, Zunge, stummer Calcant. Anschaltknopf vorne an der Lampe, Registerzüge zieht man heraus, sind klein und zierlich, schwarze Tasten ❤️
– zweitgrößter rote Spieltisch einer historischen Orgel: der alte originale Spieltisch von Steinmeyer 1937 opus 1635 der St. Lorenzkirche in Nürnberg: 5 M, Kippschalter, viele freie Kombinationen, mehrere Walzen und Schweller. Der größte steht in Passau.
– eine Rokoko-Orgel von 1745 von Anton Baier oder Bayr (Bayer), Orgelbauer aus Würzburg Heidingsfeld, Holz-Gehäuse neu gemacht (nachgebaut), erinnert mich an die Wender Orgel aus Dörna, Anschaltknopf ein Schlüssel zu drehen, Register zu ziehen. „Erste Münchner Rokoko Orgel“
– eine offene Führer-Multiplex-Orgel von 1964, 3 M, Schlüssel zu drehen und einzurasten, mit erweiterten Pfeifenreihen, Schweller
– eine grüne Deininger & Renner Orgel für Karl Richter 1974, eine Richter-Gedächtnis-Orgel, Registerzüge Holzstäbe seitlich zu kippen, Anschaltknopf rechts oben, der Subbass steht dahinter
– eine Steinmeyer Orgel aus Heidelberg von 1956/57, aus der kath. großen Stadtkirche in Heidelberg, freier Spieltisch links, der große Prospekt an der Westseite, Anschaltknopf Lichtschalter rechts, 3 M, Kippschalter, freie Kombinationen, Walze, Schweller etc.
Ein spannender und besonderer Ort! Gefällt mir
Danke erneut für diese wunderbare Orgelinformation und alle Orgel News.
Hervorragend dokumentiert und präsentiert liebe Ann-Helena!