22. April 2024: Foto: St. Thomas Kirche altkatholisch Düsseldorf, Peter Orgel
Ich habe ein andere Angebote bekommen, da mir hier die Verwaltungsangestellte in St. Bonifatius meine Konzerte nicht mehr oder nur noch schwer ermöglichen wollte trotz ihrer vorherigen Beteuerungen und Versprechungen, sie würde mich absolut unterstützen und mich frei lassen. Anfangs wurde ich hofiert (was den Alteingesessenen neidisch machte) und dann zunehmend schleichend gegängelt. Zudem waren 12 Messen in der Woche dann viel, wenn sogar an meinem einzigen freien Tag in der Woche Gespräche und Proben stattfanden und Nachrichten und Aufgaben eingingen.
Zum Vergleich: Meine evangelischen Kolleginnen spielen einen Gottesdienst pro Woche.
Wenn ich andere Kirchen besucht habe, gab es oft eifersüchtige Aussagen. Mein Dienst wäre doch nur da!
Zudem musste ich mich auseinander setzen mit meinem ketterauchenden Kollegen, seit ca. 16 Jahren im Dienst, weniger ausgebildet und herum erzählend, er würde besser spielen, ohne Literatur. Alle täglichen Morgenmessen um 8 und die Abendmessen an den schlechteren Orgeln schusterte er mir zu, mit der Begründung, er würde ja die Liedpläne entwerfen, die der Pfarrer 5 Minuten vor der Messe sowieso geändert übergab, weil er die Liedpläne für aus der Lostrommel gezogen hielt. Ich hatte an Ostern und Erstkommunionen 7 verschiedene Choreinsätze in 5 Wochen mit 3 Chören, mein Kollege gerade mal 2.
Er war sauer, weil ich die Arbeit seiner Herkunftsorgelbaufirma viel kritischer und neutraler bewertete als er und Pannen und Probleme aufdeckte.
Am schlimmsten aber war die Liste mit Leuten, die ich nicht kontaktieren durfte, weil sie Personen non grata geworden sind, und das Abwerten der Mitarbeiter kurz vor der Messe durch den Pfarrer in der Sakristei. Küster / Mesner wurden sehr unfreundlich angesprochen bei jeder kleinen Unachtsamkeit. In der Predigt aber ging es um Liebe und Geduld und das Vater unser wurde anschließend lieblos heruntergebrabbelt. Das kann doch nicht Kirche sein. Die Leute fürchteten sich vor ihm. Meine Vorgänger sind fast alle geflüchtet.
Die Arbeit mit den Chören war sehr schön, ich bin in Chorleitung in natürlicher Weise begabt, glaube ich. Das war immer ein Highlight. Ich wurde sofort akzeptiert und gemocht.
Ich habe trotzdem viel gelernt und bin dankbar für diese Zeit Januar bis Mai.
Video: Lobback Orgel Weikersheim
Goll Orgel Marktkirche Hannover