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17. Januar 2020

Make organ alive!

Stabilisiere den Wind.

Musik ist in dem Haus nötig wie die Orgel in der Kirche. (Elise Polko)

Wenn der Flügel anders steht, zum Beispiel diagonal, hat dies schon zunächst eine Auswirkung auf mein Spiel. Die Stellung des Flügels ist also wichtig.

Gern mag ich immer noch die einfachen, hellen Upright-Klaviere, aufgrund meiner Kindheit und des Klaviers in meinem Zimmer, das ich immer sah, wenn ich aufwachte. Ich mag den Touch dieser Klaviere. Meist sind sie hellbraun.

Ich habe gehört, es gibt Laien, die nennen Organisten Orgelnisten oder Orgler, und sie fragen, “wann man seine eigene Orgel baut”. So etwas alles ist mir allerdings noch nie passiert. Ich habe nur das Gefühl, ich habe Orgelfüße bekommen und kann selbst dann, wenn der Bus oder der ICE schräg stehen, immer noch gut mit Halt stehen.

Traurig ist, dass überall, wo man geht und steht, eine Verwahrlosung und ein Verkommen der Sprache, des Rhythmus und der Musik geschieht. Man findet kaum noch einen Hinweis oder ein Schild mit Aufdruck, geschweige denn handschriftlich, was grammatikalisch richtig ist und alle Kommas aufweist. Teilweise 3-5 Fehler in einem Satz. Und gedudelt wird aus jedem Ohrstöpsel.

Bald geht es nun nach Beethoven zu den acht… nein, nach Saarbrücken zu den acht Beethoven-Konzerten, nach Kaiserslautern, dann nach Wiesbaden (Orgelkonzert), Heilbronn (Klavierabend), vorher Hannover, Hamburg… Ich darf nicht vergessen, mein Airdrop auszuschalten, denn es gibt Leute in ICEs oder anderen Verkehrsmitteln, die sofort iPhones finden. Dann erhält Phönchen seltsame Foto-Angebote.

Nachtzug nach Lissabon zumindest als Film kann ich nicht empfehlen, im Grunde ist es eine abstruse Vermischung aus Politik, unchristlicher Philosophie und plakativer Liebesgeschichte. Gott wird mit immer denselben Vorwürfen bombardiert, während applaudiert wird, und die grauenvolle, melancholische Filmmusik plätschert dazu pausenlos mit Terzengeklimper vor sich hin. Treulosigkeit, dienende Frauen, die sich dauernd schuldig fühlen (“Gar nicht für”), ältere Männer von jungen Frauen umspült, Frauen, die nur dazu da sind, um Männer in deren Seele zu führen, und die typischen Dialoge: “Ich weiß gar nicht, warum ich Ihnen das alles erzähle.” “Ach, ich bin so fasziniert von Ihnen.” Wer halt wohl was gesagt?

Ich finde, es klingt niedlich, wenn Europäer Scheiße sagen. Besonders bei Franzosen.

Katie Meluas Stimme gefällt mir.

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