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Gedanke 3: Musik ist Erinnerung. Erinnerungsraum. (AHS)

Musik ist Erinnerung. Ein Erinnerungsraum

Eine Künstlerin ist auf der Bühne eine Vermittlerin, und ein Vermittler ist immer ein Lehrer, eine Pädagogin, das geht weit über das Klavierspielen hinaus. Trotz der Ergänzung der Forschung und der Lehre ist es ein Privileg, aktiv und künstlerisch Menschenherzen zu berühren. Ich weiß dies mehr denn je zu schätzen.

Es wird viel gesprochen, sei es ein Treffen oder eine Vorlesung, und plötzlich höre ich Musik – es ist, als würde in meiner Seele ein Licht angeknipst, sie wird hell.

Dies ist die Sprache, die ich verstehe: helle Töne, helle Musik. Wenn ich draußen spazieren gehe, höre ich Musik überall, ich brauche keine explizit gespielte Musik. Es sind die Blumen, die Vögel.

Manchmal redet ein Mensch mit einer Stimme, die Musik ist, erzählt von Opern, Theatern oder Geschichten, bei denen äußerlich nicht viel passiert, doch die Innenbühne auf der Bühne zu fühlen ist. Ich kann die Sehnsucht der Musik im Gesicht spüren und in den Obertönen hören.

Sarospatak, Ungarn

Kunstgattungen und Musikstile sollten keine selbstgezüchteten Zäsuren pflegen, was nun echt oder unecht, falsch oder richtig ist. Sonst werden sie eine Religion, eine Ideologie, nur zugänglich für einen bestimmten Zirkel, für den die gewisse Ausübung und der Genuss der Gattung einem heiligen Akt, einer heiligen Handlung oder der Ausübung eines Sakramentes gleichkommt.

Alles, was derart über eine gesunde identitätsstiftende Abgrenzung und Meinung hinausgeht, artet aus, in eine Lobby oder Institution, in der es nur darum geht, Ideologien zu schmücken, gar noch mit Kunst, was gefährlich ist für eine freie und kreative Entwicklung.

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