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Mansplaining statt Explaining bzw. Herrklärung statt Erklärung bezeichnet das Reden eines Mannes, der davon ausgeht, dass er mehr weiß als die Frau, mit der / über die er spricht. (AHS)

27. Mai 2023: In der Kirchenmusik geht es mir um Menschen, die Arbeit mit Menschen, nicht um eine tolle Orgel. (AHS)

Heute erinnere ich an Anna Amalia von Braunschweig, Herzogin von Sachsen (1739-1807).

Foto: Wieck

Ich habe mir vorgenommen, dass es mir in der Kirchenmusik darum geht, Menschen zu lieben. Mit Menschen zu arbeiten. Mit allen Menschen. Schöne Orgeln kann ich überall haben.

Mansplaining statt Explaining bzw. Herrklärung statt Erklärung bezeichnet das Reden eines Mannes, der davon ausgeht, dass er mehr weiss als die meist weibliche Person, mit der / über die er spricht.

Mehmel Saal-Orgel Aula Gymnasium Greifswald, Schulorgel 1870

Leider ist die wundervolle Orgel verloren gegangen, aus Desinteresse.
Sie hatte 11 Register, 2 M und Pedal, vollmechanisch und Schleiflade. Zuerst lag sie ab 1956 auf dem Boden gelagert herum, da sie „für den schulischen Unterricht nicht mehr von Interesse war“. Dort aber befindet sich nichts mehr. Wohin ist die Orgel verschwunden? Wer ermittelt? Es gab Liebhaber, die den Stadtrat anflehten um finanzielle Mittel, die Orgel renovieren zu dürfen. Der Stadtrat lehnte ab. Das kennen wir doch von Bachs Zeiten und auch von heute! Wie gut, dass Weissenfels ihre Schulorgel erhielt.

Mehmel Orgel Gymnasium Greifswald

Auch in der Aula der Universität Greifswald sollte eine Orgel gebaut werden. Es wurde jedoch immer wieder verhindert, trotz Anträge und zig Formulare. Bereits 1956 setzte sich Westien für die Orgel ein. Dasselbe Jahr, in dem sich Schule und Stadtrat gegen die Schulorgel entschieden. Ich erinnere hiermit an sie.

Weitere verschollene Orgeln in Greifswald:

Dominikaner- oder Schwarzes Kloster

Hospitalkapelle St. Georgen und St. Gertrud

Heiliggeistkirche

Graues Kloster (Franziskaner)

Auch die Rudolf-Böhm-Orgel von 1975, 1999 von Banzhaf generalüberholt, 2 M (Böhm aus Gotha hatte die Orgel innen sehr eng gebaut), ließ man im Lutherhof Greifswald verrotten und verwahrlosen. Das ist sehr schade. Warum hat sich das Institut nicht darum gekümmert? 

Die Christuskirche und die Johanneskirche in Greifswald entschieden sich gegen eine Orgel! Es gibt noch eine Sauer-Orgel in der Neuapostolischen von VEB Sauer 1989 op. 2225.

Wie gern hätte ich diese Mehmel-Orgel im Gymnasium kennengelernt. Wie schade, dass der Stadtrat diese Orgel auf dem Gewissen hat.

Ladegast Orgel Goethegymnasium Weissenfels

Orgelmusik und Orgelbau gehören seit 2017 zum UNESCO Kulturerbe der Menschheit.

9 Antworten auf “Mansplaining statt Explaining bzw. Herrklärung statt Erklärung bezeichnet das Reden eines Mannes, der davon ausgeht, dass er mehr weiß als die Frau, mit der / über die er spricht. (AHS)”

  1. Thomas Grimm

    Mmmh…. die Königin ist außer Haus auf großer Nordlandreise, ihr Thron ist verweist, komm zurück

  2. Hans Bonfigt

    Vielleicht einmal eine Erklärung dazu, weshalb wir männlich gelesenen cis-Menschen zum “mansplainen” neigen, anhand eines realen Erlebnisses, und ich schwöre, jedes Wort ist wahr:
    Vor langer Zeit laufe ich im Deutschen Museum herum und stoße auf einen Zuse-Rechner in Röhrentechnologie.
    Ich sehe mir sie Konsole an, als zwei junge Damen vorbeikommen. Die eine sieht auf der Konsole eine Aussparung, die mit “LAUTSPRECHER” beschriftet ist. “Oh, guckmal, Gabi, mit Lautsprecher”.
    “Aber ja, meine Damen”, höre ich mich, “gezwungenermaßen. Bildschirme gab es noch nicht, also setzte man auf Sprachausgabe”.
    Da kommt auf einmal so ein Wärter vorbei und macht einen auf dicke Hose: “Aber nein, aber nein. Da irren Sie sich. Wenn dieser Computer der Sprachausgabe mächtig wäre, dann hätte er nicht tausendfünfhundert, sondern zwei Millionen Röhren!”
    “Oh”, meint die eine der Damen, “da glaube ich aber eher dem Mitbesucher hier: Wir hatten früher ein Radio in der Küche, das hatte höchstens fünf Röhren und meine Eltern haben oft damit Nachrichten gehört”.

    Naja, dank “Windows” und “Internet für alle” ist die Summe der “digitalen Kompetenz” in den letzten 20 Jahren nicht mehr gewachsen. Sie verteilt sich nur auf viel mehr Menschen.

    Wenn es um Musik geht, müßtest Du mir “Womansplainen”, ich weiß nicht einmal, was ein “Intervall” ist.
    Aber ich würde es gerne wissen und wäre dankbar für eine Erklärung.

    • Hans Bonfigt

      Oh, Ich sehe gerade: Jetzt habe ich auch “Hater” (wobei ich ja der Meinung bin, die können nicht einmal richtig hassen):
      In einem Anflug von Optimismus nahm ich an, mein Gag wäre selbsterklärend. Aber weit gefehlt.

      Es muß eigentlich jedem klar sein, daß man mit der Technologie der 60er Jahre ganz sicher keine digitale Sprachausgabe hätte realisieren können.
      Ein Musiker, ibs. einer, der mit Orgeln zu tun hat, sollte überdies ein bißchen von Fouriersynthese und Shannon/Nykwist vernommen haben. Also mindestens Karl-Bernhardin Kropf hätte ich das zugetraut. Es zeigt sich aber erneut und eindrucksvoll, daß sich im kleinen Finger von Ann-Helena mehr elementares Verständnis von Musik befindet als in allen Matschbirnen ihrer “kritischen Stalker oder Begleiter” zusammengenommen.
      Denn Ann-Helena war auf Anhieb der Unterschied zwischen einem Musikempfangsgerät und einem Musik/Sprach_erzeuger klar.
      Mea culpa, bis heute hatte ich gedacht, eine solche Naivität wäre “geschlechtsspezifisch”. Offenbar nicht.

      Für ersthafte Computer werden modifizierte Fernschreibgeräte benutzt, die heißen deswegen auch heute noch “TTY” (“Teletype”). Bedient mit so einer richtigen Tastatur für „richtige Männer“. Sowas:
      https://www.ebay.de/itm/203858865091?chn=ps&norover=1&mkevt=1&mkrid=707-134425-41852-0&mkcid=2&mkscid=101&itemid=203858865091&targetid=1404954646961&device=c&mktype=pla&googleloc=9044108&poi=&campaignid=17935704717&mkgroupid=139162549385&rlsatarget=pla-1404954646961&abcId=9301059&merchantid=7364532&gclid=EAIaIQobChMI0uP1tYmW_wIVSYdoCR2NKwBREAQYBSABEgJ7v_D_BwE
      Meins ist von 1992, ich habe 20 Jahre fast jeden Tag ein Päckchen Player’s Navy Cut hineingebracht, natürlich ohne Filter, sodaß neben der Asche auch die Tabakkrümel hineinfielen, und es funktioniert immer noch wie am ersten Tag.

      p.s.:
      Wenn ich mir das hier:
      https://youtu.be/T2plCZ8Xuv4
      ansehe, dann verspüre ich eine enorme Faszination, und wenn ich sehe, wie die Organistin die Manuale bedient, empfinde ich ein bißchen Verliebtsein. Danke, Ann-Helena, daß Du mir den Liszt erschlossen hast !

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