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10. Juni 2022

Instrumente sprechen immer meine Liebessprache. (AHS)

Heute erinnere ich an Carmen Sylva (1843). Deutsche Schriftstellerin.

Foto: Stilvoll zum Konzert. Ein süßer Trecker! 

Neu: Die Hirtenwonne – eine musikalische Geschichte. Von Wonne zum Donner und zurück. Ob das auch eine Anspielung ist wie das abgepflückte rote Heidenröschen? 
Eule Orgel Greifswald:

https://youtu.be/how4CVLRTCk

Heute bin ich in die Massen geraten. Ich bewundere manche Schaffner. Auf was für Leute man trifft mit dem coolen 9 € Ticket. Neben mir saß tatsächlich wieder ein Drogendealer. Gras. Er kifft, seit er 14 ist. Jetzt sei er 38. Das sind mittlerweile ca 400 € im Monat an Gras. Ich habe ihm vorgeschlagen, eine Berufung zu finden, die ihm mehr taugt als Joints. Ich ertappe mich oft dabei, dass ich anderen Rat geben will, vor allem Fremden. Er sagte, er will nicht sein Leben mit Arbeiten vergeuden. Ich habe gesagt, das verstehe ich. Aber eine Berufung sei etwas anderes als Arbeiten und Geld verdienen. Er sagte, seine Berufung sei Faulsein. Strand. Rauchen. Pina Colada. Die böse Welt verdrängen. Ich sagte ihm, das glaube ich nicht. Jeder hat etwas, das er liebt. Wie wäre es mit Musik? Er sagte, ja, das mache er auch. Also hören. Nicht Selberspielen, da sei er ein Honk. In dem Moment dachte ich mir, jetzt hilft nur noch Gott. Aber da hielt der Zug.

Ich kenne seinen Namen nicht. Und dann hielt der Zug in Würzburg. Ich verlor ihn in den Massen. Ich brauche also eure Hilfe. Betet für ihn! Danke!

Kennst du das auch, dass dir ein anderer Mensch leid tut, so dass es sticht?

Am meisten aber sticht es, wenn ich in einem Moment nur meine Welt und meinen Willen sehe. Nicht die der Menschen. Ich wollte mir in Nürnberg schnell etwas zu essen holen, und es war ein Ehepaar unendlich langsam an der Kasse, und hinter mir bildete sich eine lange Schlange. Mir platzte der Geduldsfaden und ich “bat“ den Ehemann, sich doch etwas mehr zu beeilen. Ich war wirklich genervt. Dann sah ich, dass er eine behinderte Tochter im Rollstuhl hatte und müde aussah. Es stach ganz arg in mir. Es ist, als würde Gott einen Schleier wegziehen und mir die andere Seite zeigen. Ich flüsterte innerlich: Segne ihn, Gott.

Ich muss meine Ungeduld bekämpfen. Denn eine Sache ist die, die Gott liebt: Erbarmen. Gott liebt Erbarmen. ❤️❤️❤️ Erbarmen hat viele Gesichter: Wahrnehmen. Warten. Ertragen. Aushalten. Verstehen. Kontakt aufnehmen. Den anderen ansehen. Zuhören. Lächeln. Freundlich sein. Und zwar gerade dann, wenn der andere nervt. Gerade dann! Jetzt muss ich etwas Verrücktes äußern: Manchmal erscheint es mir, als würde Gott die, die es besonders nötig haben, gesegnet zu werden, und die er liebt, mit mir (und meiner Ungeduld) kollidieren lassen. Denn es passiert fast immer, dass ich nach einer ungeduldigen Kollision wie oben beschrieben, reuevoll und aus ganzem Herzen flüstere: Gott, bitte segne ihn!

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