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26. Mai 2021

Wenn man noch keine Neider hat, hat man es noch nicht geschafft. (Hiob Stiftung Schop)

Ich habe das Gefühl, dass ich schon mein ganzes Leben lang Neider habe. KünstlerInnen mögen zwar egoistisch sein, aber träumend und kindlich; etwas verrückt, aber verletzlich. Empfinden neidische Nichtkünstler dagegen als egoistisch und blind; nüchtern und gefährlich. Was die Verletzlichkeit von KünstlerInnen steigert. 

Bin wieder zuhause. Vermisse die Sauer-Kleuker-Oberlinger-Schuke-Orgel in Berlin.

War beim Friseur. Und erinnere mich an die hitzig-netten Diskussionen in Mariahilf München letzte Woche, welche Komponisten katholisch und evangelisch seien („und dass seit Bach die Evangelischen keine wirklich Großen mehr vorzuweisen haben“). Selten habe ich die Luft um mich herum katholischer empfunden und hoffte, dass meine Glaubensrichtung meinen Gesprächspartnern nicht bekannt war).

Was ich nett finde: Es gibt viele kleinere Stücke für Orgel, die gut und majestätisch klingen, durch die Registrierung und Akustik. Anders als am Klavier, bei dem kleinere Stücke oft belächelt werden.

Ich bin im Finale des Literaturwettbewerbs Nürnberg „Blumenorden“ (etwas seltsamer Name) und lese am 5. Juni um den Preis. Kein Stream, sondern real.

Sehr empfehlen kann ich die Bücher von Karl-Heinz Baum: Mit Kerzen haben sie nicht gerechnet. Das Ende der DDR.

Und: Kein Indianerspiel. DDR-Reportagen. 2. Auflage.

Ein super Mensch auch! Ich habe ihn in Berlin kennengelernt. Er hat mir heute früh die Bücher in meine Tasche gesteckt, heimlich, als Geschenk.

Nicht empfehlen kann ich die Herder-CD mit Rilke-Gedichten. Warum muss hier plumpe Jazzmusik im Hintergrund laufen? Das passt gar nicht zu den Gedichten. 

Sehr empfehlen kann ich den Film RBG – Ruth Bader Ginsburg. Was für eine Frau! Klein, unter Männern, und sich um ihren schwerkranken Mann kümmernd und dennoch Karriere als Richterin machend. Ich bewundere sie. Sie erzählt davon, dass viele Frauen (Männern zuliebe) ihre Klugheit unterdrücken. Das ist wahr. Viele Männer sind sehr unsicher, wenn Frauen begabt und präsent sind. Sie versuchen, das zu zerstören. Auch Ruth hatte einen schweren Weg. Sie berichtet: „Nette Mädchen wehren sich nicht und stellen keine Forderungen. Das wird so erwartet“. Wenn frau sich wehrt, ist frau für Männer nicht mehr so nett. Dass sie sich überhaupt wehren muss! Das Patriarchat klebt. Ich erinnere mich an die Anfeindungen gegen mich. Einige dieser Personen habe ich bereits im Oktober angezeigt, aber bis heute ist der Fall nicht fertig bearbeitet, nach 8 Monaten. Dass Attacken gegen Frauen im Netz von Polizei und Staatsanwaltschaft nur sehr langsam und schleppend bearbeitet werden und es bis heute nicht fertig ist, zeigt und vermittelt mir den Eindruck, wie wenig ernst solche Cyber-Attacken genommen werden. Ich wünschte mir, Frauen wie Ruth würden in der Staatsanwaltschaft und im Gericht sitzen! Dann sähe das alles anders aus. Es wäre sofort und schnell bearbeitet worden. Ich bin jedenfalls überrascht und enttäuscht von dieser Ungerechtigkeit im Rechtssystem und glaube, dass dieses selbst 2021 noch unterschwellig frauenfeindlich ist. Ich finde, bisher hat die Polizei bei Internet-Hetze allgemein versagt. Oder sie sind überfordert. Ich gehe sehr davon aus, dass die, die ich angezeigt habe, auch die sind, die monatelang meine Wikipedia-Seite attackierten. Mich mit Fake-E-Mails belästigten. Eigentlich gipfelt darin der Neid und der Haß: auf meine aussergewöhnliche Vita. Denn ich habe mich für deren Wikipedia-Seiten nie interessiert, falls sie überhaupt eine haben, nicht mal meine eigene beachtet oder aktualisiert. Ich habe die Hasser ungehindert zerstören lassen, ohne einzugreifen. Wenn sie denn unbedingt wollen, zu zerstören. Interessant, wie falsch Neider und Hater mich einschätzen. Am meisten stört sie wohl, dass ich mich für sie nie interessiert habe, aber sie für mich. Sie attackierten mich, dass ich mein Alter auf Wikipedia nicht angeben möchte (=Altersdiskriminierung, besonders gegen Frauen.) Ich habe auch diesen Fall mit Wikipedia der Staatsanwaltschaft gemeldet. Wikipedia ist von seiner ganzen Struktur her leider sehr frauenfeindlich in meinen Augen, besteht fast nur aus Männern, sowohl hinter als auch vor der Kulisse. Was den Hatern gut zugespielt hat. Es ist interessant und fatal, was 2021 an Hetze alles möglich ist, generell und in der Kirchenmusik. Ich recherchiere hier. Hetze sieht 2021 anders aus als früher. Mobbing soll 2022 eine Straftat werden. Die Frauen, die im „Rechtssystem“ arbeiten, haben „das Recht der Männer“ gelernt und wissen genau, was diese wollen.

Viele Dinge, die ich tue, tue ich im Namen von Frauen, die schweigen, und Ruth ist mein Vorbild. Oder jedenfalls ist das mein Wunsch und Bestreben. Menschen nach mir sollen wissen, wie es Frauen wie mir erging. Ruth war ja ganz anders als ich: Ruhig. Abwartend. Introvertiert.

Start-Up-Frauen sollen meist nur gut aussehen und ansonsten ruhig sein, da die meisten Start-Ups scheinbar von Männern gestartet werden. Ich aber habe den Beruf der deutschen Konzertorganistin neu erfunden, neu definiert. Das passt einigen gar nicht. Dabei habe ich gerade erst angefangen.

 

12 Antworten auf “26. Mai 2021”

  1. musst du sie ignorieren, weil sie tun dir nicht gut, und sie werden immer lästern. Konzentrier dich auf deine Musik, und die ist dich sehr gut, ob nun die Konzerte oder die Videos oder die cds.
    barry jordan stänkert wahrscheinlich, weil er meint, ritter gepachtet zu haben aber du spielst den und alles weitere eben 1000 x besser als er und hast viel mehr traffic und Aufrufe

  2. Andreas Friedrich

    AHS ist die “ungekroente Königin an der Orgel und am Piano (allein schon wegen der Tradition der Schlüter -Family). Jede Orgel, welche ich gemeinsam mit Ann-Helena entdecken darf, zeigt mir, warum ich lebe. Solo Deo Gloria.

  3. Oberlinger kann man nur vermayert vermissen. So geht’s mir mit meiner Heimatpfarrenorgel, die du irgendwann sicher mal kennenlernen wirst. Vor dir ist zum Glück keine Königin sicher.

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